Großer Aufholbedarf im OÖ-Schulsystem
Positiv bewertet SPÖ-Klubvorsitzende und Bildungssprecherin Mag.a Gertraud Jahn die Fortschritte bei der schulischen Ganztagsbetreuung. Gleichzeitig fehlt aber ein Aktionsplan für das Zukunftsmodell der kindgerechten Ganztagsschule, in der sich Unterricht, Freizeit und Förderung abwechseln. Zudem warnt Jahn vor problematischen Entwicklungen, wie den bereits eingeleiteten LehrerInnenkürzungen für Team-Teaching an den Neuen Mittelschulen: “Wenn Oberösterreich ernsthafte Fortschritte im Schulsystem erreichen will, dann darf man nicht im Krebsgang nach jeder positiven Maßnahme gleich zwei Schritte zurück machen. Hinzu kommt, dass große Herausforderungen anstehen, weil Oberösterreich etwa im Bundesländervergleich bei der Ganztagsbetreuung noch immer an vorletzter Stelle liegt.”
Auf Bundesebene ist der Schulsektor vom allgemeinen Sparkurs ausgenommen und erhält sogar zusätzliche Mittel für die flächendeckende Einführung der Neuen Mittelschule. In Oberösterreich hingegen werden LehrerInnen-Dienstposten eingespart, die für Team-Teaching und Kleingruppenunterricht an Neuen Mittelschulen vorgesehen waren. “Es erfüllt mich mit Sorge, wenn unter dem Spardruck in Oberösterreich auch die Schulen derart unter Druck gesetzt werden, dass dadurch bildungspolitische Zielsetzungen in Frage gestellt werden”, so die SPÖ-Bildungssprecherin. Denn durch die Streichung von 56 LehrerInnen-Posten und die veränderte Mittelzuteilung werden an zahlreichen Schulen bisherige Schwerpunktsetzungen gefährdet. So kann in Hinkunft der Schulwechsel eines einzigen Kindes über die Zuteilung oder den Wegfall von 13 LehrerInnen-Wochenstunden in einer ganzen Schulstufe entscheiden.