SPÖ-Landtagsabgeordneter Krenn: “Sozialjahr ist besserer Ersatz für Zivildienst.”
ÖVP weint Krokodilstränen um Zivildienst
Als heuchlerisch bezeichnet SPÖ-Landtagsabgeordneter Hermann Krenn die neu entdeckte Liebe der ÖVP zum Zivildienst. “Jahrelang hat die ÖVP die Zivildiener boykottiert und benachteiligt. Jetzt werden sie von der ÖVP sogar als parteipolitisches Argument für den Erhalt der allgemeinen Wehrpflicht missbraucht”, bringt es Krenn als SPÖ-Sprecher für den Öffentlichen Dienst auf den Punkt. Anstatt den hervorragenden Plan von Sozialminister Hundstorfer für ein Sozialjahr mit fairer Bezahlung zu untergraben, täten ÖVP-Vertreter wie Landtagspräsident Bernhofer gut daran, sich bei den Zivildienern für die Grauslichkeiten unter Schüssel und Strasser zu entschuldigen.
Von der Gewissensprüfung bis zu Drückeberger-Vorwürfen reicht die lange Liste der Schmähungen und Benachteiligungen, die Zivildienern jahrzehntelang von der ÖVP erfahren haben. Auch eine angemessene Verpflegungsentschädigung wurde ihnen von ÖVP-Innenminister Strasser und ÖVP-Kanzler-Schüssel jahrelang vorenthalten. Die von der SPÖ und vielen anderen geforderte Verkürzung des Zivildienstes wurde von der ÖVP massiv verzögert, die echte zeitliche Angleichung bis zum heutigen Tag blockiert. “Wenn sich Vertreter einer Partei, die solche Zivildienst-Grauslichkeiten zu verantworten hat, jetzt um die Zukunft des Zivildienstes sorgen, dann vergießen sie unglaubwürdige Krokodilstränen!”, so Krenn.
Ganz im Gegenteil entspricht der Plan für ein Sozialjahr von Sozialminister Hundstorfer der bisherigen SPÖ-Linie für angemessene Entlohnung von jungen Menschen und mehr Gerechtigkeit am Arbeitsmarkt. “Die Zivildiener leisten hervorragende Arbeit und deshalb muss auch ein taugliches Modell als Ersatz für diese Arbeit geschaffen werden. Genau das leistet das Sozialjahr zu deutlich besseren Bedingungen als sie derzeit für Zivildiener vorherrschen. Damit wird der positive Anreiz für Arbeit im sozialen Bereich gestärkt und gleichzeitig das Zwangselement abgeschafft”, erklärt der SPÖ-Landtagsabgeordnete das neue Modell.
Für die Einsatzorganisationen sind durch das Sozialjahr eher Verbesserungen zu erwarten, weil der längere Zeitraum von einem Jahr die notwendige Ausbildungszeit verhältnismäßig verkürzt und die ArbeitnehmerInnen somit länger für qualifizierte Tätigkeiten zur Verfügung stehen. “Das Sozialjahr bringt mehr Gerechtigkeit für junge Menschen und ist der bessere Ersatz für den bisherigen Zivildienst. Wer das leugnet und vor stattdessen den Zivildienst als Argument für den Erhalt der Wehrpflicht bemüht, der handelt heuchlerisch”, so Krenn.