Gewalt hat viele Gesichter – SJ OÖ im Gespräch mit dem Frauenhaus Linz
Am Sonntag, 25. November war der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Aus diesem Anlass fand am Freitag, eine Diskussion der SJ Oberösterreich mit Vertreterinnen des Linzer Frauenhauses statt. Die Botschaft: Gewalt hat viele Gesichter, sie zu erkennen, ist der erste Schritt, sich gegen sie zur Wehr setzen zu können.
Wer geschlagen wird, hat offensichtliche Verletzungen. Doch auch wenn keine blauen Flecken zu sehen sind, können Frauen Opfer von Gewalt sein. Denn nicht nur zuschlagen ist Gewalt. Demütigung oder Überwachung sind ebenfalls Misshandlungen und richten ähnliche Schäden an der Seele an, wie Schläge am Körper. „Es ist wichtig, dass man sich als Mädchen bewusst ist, dass es in einer Beziehung nicht normal ist, vom Partner ständig mit SMS bombardiert zu werden oder dass jeder Schritt über facebook überwacht wird. Das können erste Anzeichen eines Kontrollwahns sein, die man ernst nehmen sollte, Bei Gewalt geht es immer auch darum Macht über den anderen zu haben. Deshalb ist es uns wichtig, dass Frauen auf eigenen Beinen stehen und sich in keine Anhängigkeiten begeben müssen“, so Nina Andree, Frauensprecherin der SJ Oberösterreich.
Leider ist die Realität oft eine andere, da einige Strukturen unserer Gesellschaft Gewalt gegen Frauen sogar nach wie vor begünstigen. Dazu gehört etwa die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen und die damit verbundene Armutsgefährdung der Frauen oder bei Asylwerberinnen die Kopplung des Aufenthaltsstatus an den des Mannes. „Auf all das soll dieses Zusammentreffen aufmerksam machen, denn wir sehen es als unsere Aufgabe in der SJ daran zu arbeiten, dass sich diese Rahmenbedingungen im Sinne der Frauen ändern“, so Fiona Kaiser, Vorsitzende der SJ Oberösterreich.
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte <http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrecht> gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird und welche die allgemeine Stärkung von Frauenrechten <http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte> zum Ziel haben. Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war der Fall Mirabal. Die Schwestern Mirabal <http://de.wikipedia.org/wiki/Schwestern_Mirabal> , Mitglieder der „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“, wurden 1960, nach mehreren vorangegangen Verhaftungen, in der Dominikanischen Republik <http://de.wikipedia.org/wiki/Dominikanische_Republik> durch Militärangehörige des damaligen Diktators <http://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur> Rafael Trujillo <http://de.wikipedia.org/wiki/Rafael_Le%C3%B3nidas_Trujillo_Molina> verschleppt und schließlich ermordet. 1981 wurde bei einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen <http://de.wikipedia.org/wiki/Feministin> der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen und 1999 offiziell durch die Vereinten Nationen <http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinte_Nationen> aufgegriffen.