Alltagssexismus ist kein Kavaliersdelikt
„Anzügliche Herrenwitze oder Po-Grapscher stellen ganz klar einen massiven Eingriff in die Intimsphäre einer Frau dar und sind eindeutig als sexuelle Belästigung einzustufen. Es muss endlich Schluss sein mit der Verharmlosung“, schließt sich die SPÖ-Frauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger dem Vorstoß von Frauenministerin Heinisch-Hosek an, sexuelle Belästigung strafrechtlich zu verfolgen.
Unter dem Deckmantel „ist doch nur lustig“ oder „sieh es doch als Kompliment“ kennt wohl beinahe schon jede Frau in ihrem Umfeld (Kollegen, Vorgesetzte, Freunde) (non)verbalen Übergriffen von Männern. „Frauen können schon ganz klar unterscheiden, ob es sich um ein Kompliment oder um sexuelle Belästigung handelt. Bei anzüglichen Herrenwitzen geht es aber ganz klar um die Aufrechterhaltung von ‚Macht und Traditionen‘ durch herabwürdigende und erniedrigende Aussagen oder Handlungen“, so Ablinger. „Die sogenannte ‚Dirndl-Affäre‘ hat eine wichtige Diskussion ausgelöst – die Reaktionen in den Medien und der ‚Aufschrei‘ auf Twitter und Co zeigen das ganz klar.“, so Ablinger weiter.
Viele Frauen schweigen dazu, weil sie sich schämen und den ‚Angreifer‘ nicht in aller Öffentlichkeit bloßstellen wollen. „Das ‚gehört sich nicht‘ – gesellschaftliche Umgangsformen erlauben es den Frauen nicht – noch immer sind SIE es, die sich rechtfertigen müssen und die Situation entschärfen müssen“, so auch die 2. LTPräsin Gerda Weichsler-Hauer.
Durch rechtliche Konsequenzen würde sich das Bild endlich umdrehen und übergriffige Männer zur Räson bringen. „Null Toleranz für sexuelle Belästigung – 100 Prozent Schutz für Frauen – Schluss mit der Verharmlosung“, sind sich Ablinger und Weichsler-Hauer einig.