SP OÖ: Gedenken an den 12. Februar 1934
Am 12. Februar 1934 traten sozialdemokratische österreichische Arbeiter dem Faschismus entgegen, dem die Ausschaltung des Parlaments und die systematische Zerstörung der Demokratie durch das Dollfuß-Regime vorausgegangen war.
Die Sozialdemokratie hatte damals in Form des Schutzbundes gegen die Abschaffung der Demokratie unter Führung der Christlich-Sozialen sowie der faschistischen Heimwehren aufbegehrt. “Viele Februarkämpfer mussten ihren Einsatz für die Verteidigung der jungen Republik mit dem Leben bezahlen, gerade auch in Oberösterreich. Sie waren die ersten in Europa, die sich gegen den Faschismus aktiv zur Wehr setzten. Ich erinnere aber auch an die von Bruno Kreisky oft geäußerte Sicht auf die traurigen Ereignisse. Kreisky war überzeugt, dass Gespräche der Klubobmänner der Parteien im Parlament in dieser Zeit vieles verhindern hätte können. Wir haben daraus gelernt, dass die Gesprächsfähigkeit zwischen den politischen Parteien eines der höchsten Güter in einer Demokratie ist“, erinnerte Landesrat Reinhold Entholzer bei seiner Ansprache an die Geschehnisse von damals bei den heutigen Kranzniederlegungen in Linz.
Als Reaktion auf die Februarkämpfe ließ das Dollfuß-Regime dutzende Partei-Mitglieder verhaften und viele Widerstandskampfer standrechtlich ermorden. In Linz wurde das Hotel Schiff (u.a. Waffenlager des Schutzbundes) in der Landstraße zum Brennpunkt der Auseinandersetzungen und das heutige Parteihaus der SPÖ zum Symbol des Widerstandes. Am 12. Februar wurde SP-Landesparteisekretär und Schutzbundkommandant, Richard Bernaschek, sowie die gesamte sozialdemokratische Führungsebene festgenommen und eingesperrt. Parallel dazu kam es auch an anderen Schauplätzen in Linz zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und dem Schutzbund. Der Widerstand wurde niedergeschlagen, der Verein Arbeiterheim aufgelöst und Hotel sowie Kino beschlagnahmt.
Nach den Februarkämpfen war die Arbeiterbewegung lahmgelegt. Österreich verlor damit die einzige Kraft, die vier Jahre später wirklichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus hätte leisten können. Um an die Widerstandskämpfer zu erinnern, gedachte die SPÖ Oberösterreich mit Landesparteivorsitzendem Josef Ackerl, Klubvorsitzender Gertraud Jahn, Landesrat Reinhold Entholzer und der Linzer Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal an der Spitze heute den Geschehnissen im Jahr 1934.