SPÖ gegen Kostenbeiträge für Fachhochschulpraktika
500 Euro für Masterprojekte und 1500 Euro für Masterarbeiten sollen Firmen in Hinkunft an die Fachhochschule Wels bezahlen, wenn eine Studentin oder ein Student ein Praktikum in ihrem Betrieb durchführt. SPÖ-Klubvorsitzende Mag.a Gertraud Jahn lehnt diese Maßnahme ab: “Es kann doch nicht sein, dass Fachhochschulstudien jetzt über diesen Umweg kostenpflichtig werden. Wenn die Fachhochschule Wels aus Fi-nanznöten tatsächlich gezwungen ist von Betrieben Kostenbeiträge für Praktika einzufordern, dann ist das ein Alarmsignal. Landesrätin Hummer ist dringend gefordert eine Lösung zu erarbeiten!”
Die negativen Folgen der Kostenbeiträge für Praktikaplätze gehen in verschiedene Richtungen: Von Studierendenseite wurde höherer Arbeitsdruck während des Praktikums bereits genannt. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass einige Unternehmen einfach keine Plätze mehr anbieten, wenn sie dafür zahlen müssen – das Angebot an Praktikaplätzen droht zu sinken. Auch eine drohende Reduktion des – meist ohnehin kärglichen – Taschengelds für Studierende während des Praktikums könnte die Folge sein.
Irritiert zeigt sich die SPÖ-Klubvorsitzende, dass die zuständige Bildungslandesrätin Hummer nach ersten Informationen über die neuen Bezahl-Praktika die Verantwortung für die Finanzierungsprobleme der Fachhochschule Oberösterreich verweigert: “Es reicht sicher nicht, wenn die zuständige Landesrätin Hummer einen öffentlichen Appell an Fachhochschule und Wirtschaft richtet, dass alle zusammenarbeiten sollen. Die Fachhochschule braucht dringend eine praxistaugliche Lösung mit Perspektive – auch wenn das bedeutet, dass Hummer konsequentere Budgetverhandlungen mit Land und Bund führen muss.”