SPOÖ will überlange ÄrztInnen-Dienste abschaffen
“Möchten Sie als Patient von einem Arzt oder einer Ärztin behandelt werden, die seit 32 Stunden im Dienst ist?”, zeigt SPÖ-Gesundheitssprecherin Dr.in Julia Röper-Kelmayr, die auch Frauenreferentin der Oö. Ärztekammer ist, ein zentrales Problem in Krankenhausstrukturen auf. An Wochenenden können Dienste sogar über 40 Stunden andauern. Arbeitszeiten, die in vielen anderen Branchen verboten wären, sind für Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern Realität. Darunter leidet auch das Privatleben in den Familien der Ärzteschaft. Außerdem warnt Röper-Kelmayr: “Derartig lange Dienstzeiten können die Qualität für PatientInnen beeinträchtigen. Deswegen trete ich seit langem für eine Obergrenze von 25 Stunden bei den Diensten ein!”
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer sei als Gesundheitsreferent des Landes gefordert, für eine Verbesserung bei den ÄrztInnen-Dienstzeiten zu sorgen, argumentiert Frauenreferentin der Ärztekammer Röper-Kelmayr: “Als Gesundheitsreferent betont Landeshauptmann Pühringer wiederholt, dass er für optimale Gesundheitsversorgung eintrete. Wenn nun aus der Ärzteschaft der berechtigte Hilferuf nach Abschaffung von Diensten über 25 Stunden kommt, dann eröffnet das für ihn die Möglichkeit ein zukunftsweisendes ÄrztInnen-Arbeitszeitmodell in Oberösterreich zu schaffen.” Hauptgewinner eines solchen Modells wären die PatientInnen, aufgrund der verbesserten Qualität. Außerdem würde der Arbeitsdruck im Krankenhaus dadurch verringert, argumentiert Röper-Kelmayr.
Den Hinweis, dass die überlangen ÄrztInnen-Dienste im gesetzlichen Rahmen zulässig sind, lässt SPÖ-Landtagsabgeordnete Röper-Kelmayr nicht gelten: “Es stellt sich die Entscheidung, ob der Gesundheitsreferent den gesetzlichen Spielraum für extrem lange ÄrztInnen-Dienste bis auf das Letzte ausreizen will – oder ob es ihm um eine gute Lösung für bessere Betreuungsqualität der PatientInnen geht.” Denn über die Förderung des finanziellen Abgangs der Krankenhausträger hat Gesundheitsreferent Pühringer massiven Einfluss auf die Krankenhäuser.
“Wenn die überlangen Dienste wegfallen, dann wertet das auch das Berufsbild von KrankenhausärztInnen auf. Die Tätigkeit wird dadurch familienfreundlicher – was angesichts des hohen Frauenanteils besonders wichtig ist”, so Frauenreferentin Röper-Kelmayr.