SP-Sicherheitssprecher Krenn: „Wer mit solchen dubiosen Figuren unterwegs ist, dem kann deren rechte Einstellung nicht entgangen sein“
Die Verwicklungen von FPÖ-Funktionären zu rechtsextremen Kreisen reißen einfach nicht ab. Kein Wunder, dass die Empörung in Oberösterreich riesengroß ist, nachdem jetzt bekannt wurde, dass zwei blaue Funktionäre aus Desselbrunn im Bezirk Vöcklabruck auf Facebook bis zuletzt mit drei führenden Mitgliedern des Neonazi-Netzwerks „Objekt 21“ befreundet waren – obwohl seit längerem strafrechtlich gegen diese Männer ermittelt wird. Hermann Krenn, Landtagsabgeordneter und SPÖ-Sicherheitssprecher: „Wer mit solchen dubiosen Figuren unterwegs ist, dem kann deren Gedankengut nicht entgangen sein. Dass die FPÖ-Funktionäre daher behaupten, nichts von der rechten Einstellung dieser Leute gewusst zu haben, ist daher unglaubwürdig. Ich kann diese Rechtfertigung nicht nachvollziehen.“
Fiona Kaiser, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Oberösterreich (SJ OÖ) und Nationalratskandidatin, sieht die Sozialdemokratie in ihrem konsequenten Kurs gegenüber der FPÖ auf Bundesebene bestätigt. Die Freiheitlichen würden nicht nur zeitweise versehentlich am rechten Rand anstreifen, der Rechtsextremismus sei fundamentaler Bestandteil der Gesamtpartei. Dass manche Parteien mit dieser offen rechtsextremen Partei aus wahltaktischen Gründen noch immer nicht dezidiert eine Koalition ausschließen wollen, ist erbärmlich“, so Kaiser, die hier vor allem auf die angeblich christlich-soziale Volkspartei anspielt. Es sei erschreckend, wenn derart enge Kontakte zwischen Mitgliedern eines kriminellen Nazi-Netzwerks und FPÖ-Lokalfunktionären bestünden. Kaiser: „Es ist offensichtlich, dass die FPÖ mit der braunen Szene eng verbunden ist.“
Gefordert sei der blaue Parteiobmann Heinz-Christian Strache, aber auch Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner: „Fehlt es den beiden am Willen oder am Mut, hier endlich reinen Tisch zu machen. Sie dulden offenbar Nazis in den eigenen Reihen“, betont Kaiser. Und SPÖ-Sicherheitssprecher Krenn ergänzt: „Wer Interesse daran hat, dass seine Funktionäre nicht an Nazis anstreifen, der sollte sie über solche dubiosen Figuren informieren. Gerade Desselbrunn ist kein unbekannter Ort was die rechte Szene betrifft.“