Prammer und AKS: Direktwahl der SchülerInnenvertretung
Stellen wir uns vor, es sind Wahlen und niemand geht hin.“ Mit diesem Gedankenexperiment leitet Nationalratspräsidentin Barbara Prammer ihr Buch „Wir sind Demokratie“ ein und liefert sogleich die Antwort: „Dann ist es rasch vorbei mit der Demokratie.“
„Umgelegt auf die Schülerinnen- und Schülervertretung ist das gar nicht weit hergeholt“, bedauert Christina Götschhofer, Landesvorsitzende der Aktion kritischer SchülerInnen (AKS) Oberösterreich. Götschhofer und Prammer: „Wir fordern die Direktwahl und somit die Demokratisierung der LandesschülerInnen- (LSV) und BundesschülerInnenvertretung (BSV).“
Das derzeitige Wahlsystem berechtigt nur SchulsprecherInnen, die landesweite Vertretung zu wählen. Die BundesschülerInnenvertretung setzt sich nur mehr aus den LandesschulsprecherInnen der Bundesländer zusammen und wird nicht gewählt. „Wenn von 220.000 Schülerinnen und Schülern in Oberösterreich weniger als 200 berechtigt sind, ihre eigene Vertretung zu wählen, ist das augenscheinlich ein Demokratiedefizit, das behoben werden sollte“, sagt Prammer.
Götschhofer weiter: „ Am 29. September dürfen alle Jugendlichen ab 16 Jahren den Nationalrat wählen, ihre eigene Vertretung in der Schule aber nicht. Wir wollen, dass jede einzelne Stimme gehört wird. Mit der Direktwahl sind alle Schülerinnen und Schüler der Oberstufe berechtigt, die LandesschülerInnen- und BundesschülerInnenvertretung zu wählen. Demokratie darf nicht nur eine leere Worthülse sein, sie muss auch in der Schule bereits aktiv gelebt werden.“