Gesundheit und Pflege im Oö. Landtag: SPÖ fordert Aus für überlange Dienstzeiten
“Nach 25 Stunden nach Hause gehen zu können – das ist ein Akt der Sicherheit für ÄrztInnen und PatientInnen gleichermaßen”, argumentiert SPÖ-Gesundheitssprecherin Dr.in Julia Constanze Röper-Kelmayr in der heutigen Landtagssitzung. Derartig überlange Dienstzeiten für ÄrztInnen wollen SPÖ und FPÖ mit einer Dringlichkeitsinitiative im Oö. Landtag abschaffen. Zudem tritt die SPÖ mit einer zweiten Dringlichkeitsinitiative für bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte in Krankenhäusern ein. “Durch die Spitalsreform wird der Druck auf die Pflegekräfte in den Krankenhäusern immer stärker. Deshalb müssen wir attraktivere Arbeitsbedingungen schaffen, auch um neue Kräfte für eine Arbeit im Pflegebereich zu motivieren”, so Röper-Kelmayr.
Bei beiden Initiativanträgen haben ÖVP und Grünen gegen die Dringlichkeit gestimmt. SPÖ und FPÖ waren für die Dringlichkeit. Die Initiativanträge wurden deshalb zur weiteren Beratung dem Sozialausschuss des Oö. Landtags zugewiesen. Dieser wird am 27. März 2014 das nächste Mal tagen.
Bis zu 40 Stunden durchgehend arbeiten ÄrztInnen in oberösterreichischen Krankenhäusern. “Dieser Zustand ist für ÄrztInnen und PatientInnen gleichermaßen untragbar. In jeder anderen Branche – vom LKW-Fahrer bis hin zum Piloten – sind solche Dienstzeiten gesetzlich verboten. Es ist daher völlig unverständlich, wieso das ausgerechnet bei ÄrztInnen erlaubt ist. Gerade im Krankenhaus geht es schließlich um Leben und Gesundheit von PatientInnen”, zeigt SPÖ-Gesundheitssprecherin Röper-Kelmayr auf. Aufgrund des hohen Arbeitsdrucks bleiben ÄrztInnen während der überlangen 32-Stunden-Dienste kaum mehr Ruhezeiten. Außerdem schließen an derartige Dienste häufig direkt reguläre Arbeitstage an, wodurch Zeiten bis zu 40 Stunden entstehen. Das ist ein Grund dafür, dass immer mehr ÄrztInnen Österreich den Rücken kehren und ins Ausland gehen.
Die enorme Arbeitsverdichtung ist auch bei Pflegekräften das Hauptproblem. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass Österreich im Vergleich zu anderen OECD-Staaten verhältnismäßig wenig Pflegekräfte in Krankenhäusern beschäftigt. Mit Rang 16 von 24 Staaten liegt Österreich deutlich unter dem Durchschnitt. Um die Situation der Pflegekräfte zu verbessern, fordert die SPÖ bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung ein.