Kindertagesheimstatistik 2013/14 belegt hohen Handlungsbedarf in Oberösterreich
„Das Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen nimmt in Oberösterreich zwar zu, allerdings nur langsam. So haben im Vorjahr im Vergleich zum Bundes-Durchschnitt 3.675 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige gefehlt“, so SPÖ-Familiensprecherin Petra Müllner zur heute von Landesrätin Mag.a Hummer präsentierten Kindertagesheimstatistik. Sogar 8.712 zusätzliche Plätze fehlten in Oberösterreich zum Erreichen des europäischen Barcelona-Ziels, das eine Betreuungsquote von 33 Prozent vorsieht. Demgegenüber stehen 480 tatsächliche neue Betreuungsplätze im Jahr 2013/14. Für SPÖ-Familiensprecherin Müllner hat beim Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten die Qualität absoluten Vorrang: „PädagogInnen und HelferInnen brauchen die nötige Zeit, um die hohe Qualität bei der Kinderbetreuung aufrecht erhalten zu können.“
“Es steht außer Diskussion, dass ein ordentliches Betreuungsangebot der maßgebliche Hebel für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist”, bekräftigt LAbg. Petra Müllner. Nur ein solches Angebot gibt Frauen, die nach wie vor überwiegend die Betreuungsaufgaben wahrnehmen, die Möglichkeit rasch und mit einem guten Gefühl in das Berufsleben zurückzukehren. “Wie Studien eindeutig belegen, ist der Ausbau der Kinderbetreuung keine finanzielle Einbahnstraße. Im Gegenteil – schon ab dem fünften Jahr ist mit einem volkswirtschaftlichen Gewinn durch steuerliche Mehreinnahmen zu rechnen, der durch die erhöhte Beschäftigung und damit verbundene Einsparungen im Sozialbereich erreicht wird”, zeigt Petra Müllner die WIN-WIN Situation auf, die durch einen raschen Ausbau der Kinderbetreuung ermöglicht wird.
Neben dem Ausbau der institutionellen Betreuungseinrichtungen, die fast zur Gänze von den Gemeinden getragen werden, müssen vor allem in den Betrieben Anreize gesetzt werden, um den Ausbau von Betriebskindergärten und Krabbelstuben voranzutreiben. “Jene Betriebe die bereits frühzeitig auf Betriebskindergärten gesetzt haben, ernten heute die Früchte, da sie ihre Mitarbeiterinnen und das damit verbundene Fachwissen wesentlich leichter im Betrieb halten können, was letztendlich nicht nur den Eltern, sondern auch den Unternehmen hilft”, zeigt LAbg. Petra Müllner auf, wo weitere Handlungsmöglichkeiten bestehen.
Der SPÖ-Landtagsklub hat in der März-Landtagssitzung ein Ausbauprogramm für Kinderbetreuungseinrichtungen eingebracht, das aktuell im Bildungsausschuss beraten wird.