LH-Stv. Entholzer: „Europa und Oberösterreich brauchen Rahmenbedingungen für gutes Arbeiten und gutes Leben!“
Für Unruhe sorgen nach wie vor die Aussagen von voestalpine-Generaldirektor Wolfgang Eder, der den Standort Europa und insbesondere Österreich in Frage stellte. Seinem Nachdenken über eine Abwanderung des Konzerns in die USA, weil es hier an stabilen Rahmenbedingungen mangeln würde, fehlt für SPÖ-Vorsitzenden LH-Stv. Reinhold Entholzer aber die Grundlage: „Mit einem Betriebsergebnis von 1,44 Milliarden Euro im Jahr 2012/2013 kann die VOEST sehr stabile Zahlen vorweisen”, verweist Entholzer auf den wirtschaftlichen Erfolg des oberösterreichischen Leitkonzerns. „Dies ist einerseits das Ergebnis der guten Arbeit der MitarbeiterInnen und der Konzernleitung, andererseits dürfte das wirtschaftliche und politische Umfeld in Österreich doch nicht so schlecht sein, wie durch die Aussagen der Industrie gerne suggeriert wird.“
Handlungsbedarf auf beiden Seiten sieht Entholzer trotzdem gegeben: „Generaldirektor Eder hat immer wieder betont, wie wichtig gut ausgebildetes Personal und hochwertige Infrastruktur für die Erfolgsgeschichte der voestalpine waren. Beides steht in Oberösterreich zur Verfügung. Damit das so bleibt, muss aber etwa weiter in die Bildung unserer Kinder investiert werden können“, richtet Entholzer abermals einen Appell an Finanzminister Spindelegger, die Sparpläne im Bildungsbereich zurückzunehmen. „Für Investitionen in die Bildung und andere Bereiche, die sich positiv auf die Konjunktur auswirken, muss die öffentliche Hand aber auch ausreichend mit finanziellen Mitteln ausgestattet sein. Daher bin ich überzeugt, dass der Ruf nach einem wettbewerbsfähigeren Europa nicht zu einem weiteren Kaputtsparen der Staaten führen darf. Hochwertige Infrastruktur und gute MitarbeiterInnen fallen schließlich nicht vom Himmel, sondern sind das, was die Politik unter anderem mit den Steuergeldern der Industrie wie etwa der voestalpine finanziert.“
Richtig ist, dass die europäische Stahlindustrie und die Politik vor großen Herausforderungen stehen, dafür bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung. „Es kann aber nicht sein, dass Wachstum immer auf Kosten der Umwelt oder der Lebensqualität der Menschen erreicht wird, wie wir das anderswo beobachten können. Die voestalpine hat auch in der Vergangenheit bewiesen, dass sie als leistungsfähiger Konzern in der Lage ist, durch Innovation auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Gegenseitige Schuldzuweisungen und Abwanderungs-Aussagen helfen da nicht weiter, sondern sorgen nur für Verunsicherung. Diese steht dem gemeinsamen Ziel nach guter Arbeit und einem guten Leben für die OberösterreicherInnen entgegen“, so SPÖ-Vorsitzender LH-Stv. Reinhold Entholzer abschließend. „Setzen wir uns daher an einen Tisch und besprechen wir Maßnahmen zur Konjunkturbelebung, die schließlich uns allen helfen und Arbeitsplätze erhalten.“