Die Gedenkstätte Mauthausen bleibt Mahnung und Auftrag für das Heute und Morgen!
Heute vor 70 Jahren wurde das Konzentrationslager Mauthausen von den Alliierten befreit. Von 1938 bis 1945 wurden dort ca. 200.000 Menschen unter menschenunwürdigsten Umständen inhaftiert, die Hälfte davon wurde ermordet.
Der 5. Mai ist gerade für uns in Oberösterreich ein Tag, der einerseits ein Freudentag ist, weil durch die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen vielen Menschen, die zuvor Unvorstellbares in ihrer Haftzeit erlebt haben, wieder die Freiheit gegeben wurde. Andererseits ist und bleibt der 5. Mai für uns ein Tag, der uns mahnt, täglich gegen Intoleranz und Fremdenhass aufzutreten.
Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer
„Auch viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wurden aufgrund ihrer politischen Überzeugung Opfer des Naziterrors und in Konzentrationslager inhaftiert. Viele davon erlebten eine Befreiung nicht. In Mauthausen wurde noch kurz vor Kriegsende, am 18. April 1945, der ehemalige Schutzbundführer und Sozialdemokrat Richard Bernaschek hingerichtet“, zollt der SPÖ Vorsitzende den vielen SozialdemokratInnen, die ihrer Überzeugung treu geblieben sind, größte Anerkennung.
„Wir sind heute, 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, glücklicherweise in der Situation, dass wir nicht mehr nachvollziehen können, wohin blinder Gehorsam, Sündenbockpolitik und wirtschaftlich schlechte Zeiten führen können. Dennoch gilt es nach wie vor diese Geschichte im Gedächtnis der Nachkriegsgenerationen zu halten, damit sich derartiges nicht wiederholt“, so Entholzer weiter. „Die Gedenkstätte Mauthausen ist das größte Mahn- und Denkmal an die Gräuel der Nazizeit auf österreichischem Boden. Dort wird uns ermöglicht, uns mit unserer Geschichte auseinander zu setzen. Dort wird uns klar, wie wichtig unsere Werte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind, wie wichtig unsere Demokratie ist, die allen ermöglicht, sich aktiv zu beteiligen und sich einzubringen.“
Dass Jugendliche in Schulen die Gedenkstätte besuchen hält Entholzer für besonders wichtig: „Unsere Kinder und Enkelkinder müssen sich kritisch mit unserer Geschichte auseinandersetzen, um künftig in einer offenen und toleranten Gesellschaft leben zu können, in der des Miteinander im Vordergrund steht. Die Fundamente dafür müssen wir ihnen heute mit einem gerechten Oberösterreich bauen.“
„Auch heutzutage kommen wir oft in Situationen, wo Menschen, weil sie anders sind oder woanders geboren wurden, diskriminiert werden. Wir leben heute in einem freien Land und brauchen uns nicht vor Verfolgung fürchten, wenn wir uns kritisch äußern und zivilcouragiert handeln. Dieses zu tun, ist oftmals eine Überwindung. Dass wir es tun müssen, das ist es, woran uns unsere Geschichte erinnern muss“, schließt der SPÖ-Vorsitzende.
Bild: Cpl Donald R. Ornitz, US Army auf Wikipedia