Sonntagsarbeit im großen Stil auch für Beschäftigte bei Handelsketten würde die neue Tourismusverordnung von Landeshauptmann Dr. Pühringer bereits ab 1. Juni in acht Salzkammergut-Gemeinden bringen. SPÖ-Landtagsabgeordnete Sabine Promberger aus dem Salzkammergut lehnt diese Regelung ab: „In Einzelfällen kann man über Ermächtigungen zugunsten des Tourismus reden. Was LH Pühringer aber hier vorgelegt hat, ermöglicht Sonntagsarbeit an fast allen Sonn- und Feiertagen im Jahr für alle Geschäfte in den acht Gemeinden. Es ist zu befürchten, dass als nächster Schritt dann generelle Sonntagsarbeit in ganz Oberösterreich droht!“

In einem sachlich definierten Rahmen soll dem Bedürfnis der Tourismus-Gemeinden nach Verkaufsmöglichkeiten am Sonntag nach sozialpartnerschaftlicher Einigung nachgekommen werden. Tatsächlich schaffe LH Pühringer mit der neuen Tourismusverordnung aber genau das Gegenteil. „Die Begrenzung auf einen sachlichen Rahmen fehlt völlig. Die Verordnung ermöglicht sogar viel mehr, als sich viele der betroffenen GemeindevertreterInnen wünschen. Das wird zu Interessenskonflikten mit der Wirtschaft führen. Landeshauptmann Pühringer öffnet damit die Schleusen für Sonntagsarbeit in Oberösterreich“, warnt Promberger.

Landtagsabgeordnete Sabine Promberger appelliert an Landeshauptmann Dr. Pühringer die Verordnung in ihrer aktuellen Form zurückzunehmen und den Rahmen für Sonntagsarbeit nicht weiter als unbedingt nötig auszudehnen: „Die Zeit drängt, weil die neue Verordnung bereits mit 1. Juni wirksam werden soll. Deshalb ist es auch richtig, dass die Gewerkschaft die Bevölkerung informiert, um nicht vom übereilten Vorstoß für Sonntagsarbeit in Oberösterreich überrollt zu werden! Es gibt ohnehin bereits viele Berufe, die an Feiertagen Dienst tun müssen. Wenn das jetzt auch noch den Handel trifft, dann droht der Sonntag seine Funktion als Tag der Gemeinsamkeit völlig zu verlieren.“