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Schieben wir unsere soziale Verantwortung nicht auf die lange Bank!

22. Juni 2015

Schieben wir unsere soziale Verantwortung nicht auf die lange Bank!

Altenbetreuung, Behindertenhilfe und Kinder- und Jugendhilfe stellen das Rückgrat der sozialen Dienstleistungen des Landes Oberösterreichs dar. Mehr als 20.000 Menschen arbeiten in diesen Bereichen tagtäglich für KlientInnen und Hilfsbedürftige. Diese Arbeit sichert die Lebensqualität der Betroffenen, unterstützt die Familien der Angehörigen und gibt allen OberösterreicherInnen Sicherheit, dass sie im Falle des Falles auch die nötige Hilfe erhalten. Knappe öffentliche Mittel, stetig steigender Bedarf und Forderungen, die Qualität zu reduzieren, setzen den Sozialbereich, die Klienten, die Beschäftigten und deren Angehörige massiv unter Druck.

 

Dienstleistung am Menschen ist keine industrielle Ware

Der öffentliche Bereich wird angesichts der knappen Verfügbarkeit der Mittel gerne mit Wirtschaftsunternehmen verglichen. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass gerade im Sozialbereich, wo die Arbeit am und mit Menschen den Kern der Tätigkeit ausmacht, industrielle Maßstäbe nicht gelten können. Rationalisierungsmaßnahmen durch Maschinen sind ebenso wenig denkbar wie die Verkürzung von Zeitkontingenten der Beschäftigten pro Klient. Dort, wo Effizienzsteigerungen im Verwaltungsbereich sinnvoll machbar waren, wurden bereits in den vergangenen Jahren sehr viele Maßnahmen gesetzt. 

 

Die Produktqualität im Sozialbereich ist nicht in billiger, schneller, neuer zu messen. Es geht vielmehr darum, die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen zu verbessern und den Hilfsbedürftigen die nötige Unterstützung für ein möglichst langes und glückliches Leben zu bieten.

SPÖ-Sozialsprecher Hans Affenzeller

 

Diese ureigene Qualität des Sozialbereichs steht durch knappe öffentliche Kassen, nicht nachhaltige Budgetierung, die Bankenkrise und Verteilungsungerechtigkeit immer stärker unter Druck. Der Abbau der Wartelisten gelingt daher nicht in dem Ausmaß, wie das von den Klienten gefordert und gesellschaftspolitisch nötig wäre. Der Druck auf das Pflegepersonal steigt. Streikandrohungen sorgen für Unsicherheit bei Betroffenen und Angehörigen.

 

Bedarf nach zusätzlichen Leistungen steigt

Die Warteliste bei den Leistungen der Behindertenhilfe ist lang (Datenbasis: 31.12.2014):

 

Obwohl das Sozialressort nach Kräften bestmöglich neue Plätze schafft, gelingt es nicht die Wartelisten spürbar zu verringern. Ursache dafür ist, dass der Bedarf stärker steigt, als zusätzliche Plätze und Angebote geschaffen werden können.

 

Mit dem Chancengleichheitsgesetz haben wir in Oberösterreich den gemeinsamen Weg zum selbstbestimmten Leben für Menschen mit Beeinträchtigungen beschritten. Nun geht es darum, diesen Weg entschlossen weiter zu gehen, anstatt die anstehenden Herausforderungen auf die lange Bank zu schieben.

SPÖ-Sozialsprecher Hans Affenzeller

 

Deshalb fordert der SPÖ-Landtagsklub:

>> Bestehende Wartelisten nachhaltig abbauen

>> Pflegende Angehörige wirksam entlasten

>> Selbstbestimmung der Betroffenen ermöglichen

 

Auch im Bereich der Altenbetreuung nehmen die Herausforderungen laut der Bedarfs- und Entwicklungsplanung über die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu:

 

Jahr

Zahl der Pflegebedürftigen

Steigerung zu 2015

2015

80.000

Basis

2020

86.000

+7,8%

2025

94.000

+17,53%

2030

103.000

+28,42%

2035

113.000

+41,18%

 

„Wer heute in eine oberösterreichische Senioreneinrichtung geht, der kann mit Recht stolz auf unseren erreichten Qualitätsstandard sein. Das sieht man auch an der hohen Zufriedenheit der betreuten Menschen“, weiß Sozialsprecher Affenzeller.

Diese Qualität gilt es trotz steigender Anforderungen durch eine älter werdende Gesellschaft im bestehenden Ausmaß zu sichern. Damit das gelingen kann, muss jedoch der Bedarf die entscheidende Kenngröße für die Budgetentwicklung werden. Denn mit dem steigenden Bedarf steigen auch die Herausforderungen in den Bereichen Investition, Ausbildung und Betrieb.

 

Deshalb fordert der SPÖ-Landtagsklub:

>> Tagesbetreuungsangebote ausbauen

>> Pflegende Angehörige wirksam entlasten

>> Hohe Qualität der Pflege in Oberösterreich für Zukunft sichern

 

Kinder- und Jugendhilfe flächendeckend in Oberösterreich ausbauen

 

Mit Präventionsarbeit können Kinder und Jugendliche am besten geschützt werden. Diesen modernen Zugang zur Kinder- und Jugendhilfe verfolgt das Sozialressort des Landes Oberösterreich nach Kräften.

 

Vorbeugende Hilfen wie die Schulsozialarbeit werden bereits in 200 oberösterreichischen Pflichtschulen angeboten. „Schulsozialarbeit an 200 Schulen ist eine gute Sache, tatsächlich brauchen wir diese Angebote aber an möglichst allen Pflichtschulen“, fordert Affenzeller. Insgesamt gibt es in Oberösterreich derzeit zirka 850 Pflichtschulen. SuSA – abgekürzt für Schule und Sozialarbeit – ist ein Bindeglied zwischen Stützsystemen der Schule und den Leistungen der Jugendwohlfahrt, wenn familiäre Probleme sich massiv auf den Schulalltag auswirken, vielleicht sogar Schulverweigerung oder Suspendierung drohen.

 

Prävention gelingt auch durch Elternbildung, Mutterberatung und insbesondere regionale Anlaufstellen wie Eltern-Kind-Zentren. Deshalb tritt der SPÖ-Landtagsklub gemeinsam mit dem Sozialressort für wohnortnahe Eltern-Kind-Zentren in möglichst allen Gemeinden Oberösterreichs ein. „Familienfreundlich sein heißt auch die Sorgen und Bedürfnisse von Kinder und Jugendlichen ernst nehmen. Im Eltern-Kind-Zentrum werden Angebote für Kinder und für Eltern geboten, was Familien besonders wirksam unterstützt. In der Praxis gelingt der Ausbau dieser Einrichtungen aber aus finanziellen Gründen nicht mit der nötigen Geschwindigkeit. Hauptträger der EKIZ sind in Oberösterreich die Kinderfreunde und der Familienbund.

 

Zu weiteren Präventiv-Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe zählen die Mutterberatung und der Einsatz von Streetworkern. Auch dort, wo außerfamiliäre Erziehung notwendig ist, setzt das Sozialressort vorrangig auf moderne Wohngruppen und Pflegefamilien.

 

Deshalb fordert der SPÖ-Landtagsklub:

>> Eltern-Kind-Zentren in Oberösterreich flächendeckend ausbauen

>> Schulsozialarbeit an allen oberösterreichischen Schulen anbieten

>> Familien durch Prävention wirksam unterstützen

 

Sorgen der Betroffenen und Beschäftigten ernst nehmen

 

Der Dialog im Sozialbereich wird aufgrund der knappen Budgetmittel immer konfliktorientierter. Ein großflächiger Streik der Beschäftigten in den Einrichtungen der Behindertenhilfe konnte Mitte Juni mit einer Last-Minute-Einigung noch abgewendet werden. Am 16. Juni fand dann zwar kein Streik, aber doch eine Mahnwache der Sozialplattform statt, um auf die langen Wartelisten im Bereich der persönlichen Assistenz hinzuweisen.

 

Die Forderungen der Betroffenen sind berechtigt und sind ein Auftrag an Oberösterreich zu handeln. Deshalb weisen wir mit unserer aktuellen Themenkampagne bewusst auf die bestehenden Probleme hin. Das klare Ziel der SPÖ ist es dabei die hohe Qualität zu verteidigen, den notwendigen Ausbau zu sichern und den Zugang für alle zu ermöglichen – weil alle Menschen, die in Oberösterreich Hilfe brauchen, auch die nötige Hilfe bekommen müssen“, verlangt der SPÖ-Sozialsprecher.

 

Finanzierung des Sozialbereichs nicht auf die lange Bank schieben

 

Damit allen Menschen, die Hilfe brauchen, geholfen werden kann, muss das Budget im Sozialbereich aufgewertet werden. „Wo es Möglichkeiten gegeben hat, haben Beschäftigte und Trägerorganisationen bereits große Vorleistungen gebracht“, weiß Affenzeller. Die nach wie vor langen Wartelisten und die zukünftigen demografischen Prognosen machen jedoch deutlich, dass grundsätzlichere Maßnahmen erforderlich sind.

Der SPÖ-Landtagsklub fordert daher:

 

 

„Streiks und Mahnwachen sind Ausdruck von ernsthafter Sorge. Gerade als Landespolitik sind wir gefordert, auf diese Hilferufe der Betroffenen und Beschäftigten zu reagieren. Dafür brauchen wir einen Kraftakt, um die notwendigen Angebote zu schaffen. Ich sehe es als meine Aufgabe zu informieren, dass die Qualität und das Ausmaß unserer Sozialleistungen nicht selbstverständlich sind, sondern stets aufs Neue erkämpft und verteidigt werden müssen“, ist SPÖ-Sozialsprecher Hans Affenzeller sicher.

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