Wachstumsgesellschaft zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Wirtschaftsstandort
Oberösterreich ist das führende Industriebundesland Österreichs. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass das Land aufgrund seiner starken Industrie besser durch die Krise gekommen ist als andere Bundesländer. Die Erkenntnis daraus: Ein stabiler Industriesektor ist nach wie vor ein gutes Fundament für die Wirtschaft und der beste Garant für Arbeitsplätze.
Das Konzept einer oberösterreichischen Wachstumsgesellschaft bietet die Chance, den Wirtschaftsstandort langfristig abzusichern.
Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer
Derzeit sind nur mehr rund die Hälfte der 16 größten oö. Industriebetriebe in österreichischem Eigentum. Studien zeigen klar, dass die Eigentumsfrage entscheidend für die Standortpolitik ist. Unternehmen mit einer starken und vor allem regional verankerten Eigentümerschaft sind in Oberösterreich in den vergangenen Jahren stark gewachsen, haben aber auch die durch dieses Wachstum ermöglichten Gewinne fairer verteilt und sind überdurchschnittlich stark bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze engagiert.
Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes wären derzeit kaum finanzierbar, denn die Krise hat auch die öffentlichen Haushalte an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit gebracht. Es braucht daher neue Wege, um sich wirtschaftspolitisch zu engagieren.
Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer
Konkret wird von der SPÖ Oberösterreich daher die Gründung einer „Wachstumsgesellschaft“ vorgeschlagen. Damit kann das Land Oberösterreich gemeinsam mit der Bevölkerung einen Beitrag leisten, der die Wirtschaft stärkt und Arbeitsplätze sichert. Aufgabe der „Wachstumsgesellschaft“ ist es, einen Beteiligungsfonds einzurichten. Dieser soll etablierte Betriebe, kleine und innovative Unternehmen sowie Start-ups unterstützen. Mit der „Wachstumsgesellschaft“ erhalten die Menschen die Möglichkeit, sich mit geringem Risiko am Wachstum der Unternehmen in unserem Bundesland zu beteiligen.
Der Linzer Zentralraum ist das industrielle Herz Österreichs. Wir müssen alles tun, um diese Stärke weiter auszubauen. In irgendeinen Fonds zu investieren, ist den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern oft zu undurchsichtig und zu kompliziert. Unseren oberösterreichischen Unternehmen vertrauen die Menschen aber.
Linzer Bürgermeister Klaus Luger
Vorteile der „OÖ Wachstumsgesellschaft“ auf einen Blick
- Stärkung der oö. Wirtschaft durch heimisches Kapital
- direkte Beteiligung der Bevölkerung an oö. Unternehmen
- gezielte Stimulation von Schlüsselbetrieben und jungen, innovativen Unternehmen
- vorhandenes Know-how des Landes zu Start-ups wird um Finanzmarktzugang erweitert
- strategische Beteiligungen pro Unternehmen: max. 10 Prozent
- Stärkung der Kleinanleger-Interessen („Sprechen mit einer Stimme“)
- stärkerer Dialog mit den Industriebetrieben
- Leistbares Anfangskapital für das Land OÖ: Wachstumsgesellschaft (GmbH mind. 35.000 Euro, AG mind. 70.000 Euro), Beteiligungsfonds (mind. 2,5 Mio. Euro)
- Management und Vertrieb durch verlässliche Finanzmarktpartner wie z.B. die OÖ Landesbank AG (HYPO OÖ)
Die Gesellschaft tritt als stabiler Miteigentümer auf und lässt die Bevölkerung und andere InvestorInnen durch die anfallenden Erträge am wirtschaftlichen Erfolg partizipieren. Die oberösterreichische Bevölkerung und andere InvestorInnen partizipieren am umfangreichen Wissen des Landes OÖ und profitieren durch die Bündelung der Stimmrechte.
Durch das breite Wissen um die oberösterreichische Wirtschaft könnte die Beteiligungsgesellschaft des Landes ein einzigartiges Portfolio zusammenstellen. Das Kapital für den Beteiligungserwerb soll nicht ausschließlich durch das Land OÖ selbst aufgebracht werden.
Vielmehr sind große institutionelle AnlegerInnen mit Interesse am Standort Oberösterreich zu animieren, dieses Vermögen in der Beteiligungs-Gesellschaft des Landes zu veranlagen. Mögliche InvestorInnen (neben dem Land OÖ) wären Privatanleger, Pensionsversicherungen, Genossenschaften, Stiftungen, Banken, Körperschaften öffentlichen Rechts. Dadurch hätten auch MitarbeiterInnen von Unternehmen ohne eigene MitarbeiterInnenbeteiligung die Möglichkeit, in ihr eigenes Unternehmen zu investieren.
Lokale InvestorInnen hätten zugleich die Gewissheit, in den Standort Oberösterreich und die Sicherung von Arbeitsplätzen zu investieren. Die genaue Höhe der Beteiligungen sowie die konkreten Unternehmen, in welche investiert wird, folgt einer langfristigen, transparenten Investitionsstrategie. Dabei soll durch großes regionales Know-how eine interessante Investitionsmöglichkeit geschaffen werden, die es gleichzeitig ermöglicht, die Interessen der oberösterreichischen Bevölkerung zu wahren.
Die Gesellschaft des Landes würde somit einen elementaren Beitrag zur Entwicklung der OÖ Wirtschaft leisten, da diese Unternehmen häufig einen Kapitalbedarf haben, der von Banken nicht immer ausreichend gedeckt wird.