Obwohl seit längerem bekannt ist, dass es einen erhöhten Bedarf an Grippeimpfstoff geben wird, schiebt LH-Stellvertreterin Christine Haberlander einmal mehr die Verantwortung an den Bund ab. Dass die Grippezeit in der Corona-Krise eine besondere Herausforderung darstellen und deswegen auf rechtzeitige Beschaffung von Impfstoff geachtet werden muss, mahnte SP-Gesundheitssprecher Peter Binder bereits Anfang Mai ein: „8,4 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind gegen Grippe geimpft. Das ist viel zu wenig. Um das Gesundheitssystem bei einer möglichen Überschneidung der Grippe- mit einer Corona-Welle nicht zu überlasten, brauchen wir eine Impfoffensive mit Gratisimpfungen. Und kein langes Zuwarten und Abschieben der Verantwortung auf den Bund.“

Schon in der Landtagssitzung am 14. Mai stellte Peter Binder eine mündliche Anfrage an LH-Stellvertreterin Haberlander, wie sichergestellt werden kann, dass genug Impfstoff zur Verfügung steht. Und schon damals wurde die Zuständigkeit an den Bund abgeschoben. Passiert ist seither wenig. „Es verwundert schon, dass wir heute – zwei Monate später – immer noch die gleichen ausweichenden Antworten hören müssen“, kritisiert Binder. „Bei der Beschaffung von Schutzausrüstung hat sich das Land rasch selbst für zuständig erklärt – und unter anderem binnen Tagen teure Geschäfte mit Freunden aus dem ÖVP-Netzwerk gemacht. Bei der längst nötigen Arbeit an einer Impfoffensive wird sich auf den Bund rausgeredet. Und das seit über zwei Monaten. Das lässt doch Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Bemühungen um die Gesundheit der Menschen in diesem Land aufkommen“, so der SP-Gesundheitssprecher.