Beitragsfreier Kindergarten, JETZT!
Die SPÖ Oberösterreich setzt sich dafür ein, dass Kindergärten und Krabbelstuben allen Kindern und Eltern offenstehen. Dazu muss das Angebot kostenlos sein.
Bildung beginnt im Kindergarten
Eine gute Bildung ist das wichtigste Werkzeug, das wir unseren Kindern mit auf den Weg geben können. Bildung ist nicht nur die Basis für einen guten Job, sondern auch für ein selbstbestimmtes Leben. Leider hängt es immer noch von der Geldbörse der Eltern ab, wie viel Bildung einem Kind zuteilwird. Deshalb muss Bildung kostenlos sein. Von Anfang an.
Die SPÖ versteht den Kindergarten als erste Bildungseinrichtung. Denn: Hinter dem Spielen, Basteln & Co. steckt viel mehr, als „nur“ die Betreuung der Kleinen. Räumliches Vorstellungsvermögen, feinmotorische Fähigkeiten, Kreativität und Merkfähigkeit werden von den Pädagog_innen gefördert und begleitet. Das Erlernte erleichtert dann den Start in die Schule enorm.
Längere Öffnungszeiten erleichtern Familienalltag
Wenn Frauen nach der Karenz wieder in den Job einsteigen möchten, stehen einige wichtige Fragen und Herausforderungen an: Bekomme ich einen Platz in der Krabbelstube / im Kindergarten? Wie lange haben die Einrichtungen geöffnet? Wie organisiere ich die Kinderbetreuung im Rest der Zeit? Wohin mit meinem Kind, wenn der Kindergarten in den Ferien geschlossen hat? Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann schnell zur Herkulesaufgabe werden. Eine der zentralen Forderungen der SPÖ Oberösterreich ist deshalb die Ausweitung der Öffnungszeiten sowie weniger Schließtage im Jahr.
Nachmittagsbetreuung: Eltern müssen tief in die Tasche greifen
Der Kindergarten ist in Oberösterreich beitragsfrei. Ganz beitragsfrei? Nein. Wer sein auch am Nachmittag im Kindergarten gut aufgehoben weiß, wird seit Anfang 2018 zur Kasse gebeten. Zwischen 42 und 110 Euro zahlen die Eltern monatlich. Die Einführung der Gebühren durch ÖVP und FPÖ hat massive Auswirkungen, die sich bereits ein Jahr später mit Zahlen beweisen lassen. Die Zahl der Kindergärten ist von 2017/18 auf 2018/19 mit 724 gerade einmal konstant geblieben. Und zehn Kindergärten wurden von „ganztags“ auf „halbtags“ gekürzt (Statistik Austria). Das bedeutet, dass sie nur mehr weniger als sechs Stunden täglich geöffnet haben. Die
Wer für sein Kind außerhalb der Öffnungszeiten – diese variieren in Oberösterreich stark – eine Kinderbetreuung braucht, wird von der ÖVP gerne an Tagesmütter verwiesen. Was natürlich wieder mit Kosten verbunden ist.
Wahlfreiheit statt Bestrafung!
Ob Frauen lieber die Kinderbetreuung zu Hause übernehmen möchten oder wieder in den Beruf einsteigen wollen – beide Entscheidungen haben Respekt verdient. Eine echte Wahlfreiheit für Mütter ist dabei das Um und Auf. In Oberösterreich sind wir davon noch meilenweit entfernt. Denn: Jene, die den Kindergartenplatz für ihre Kinder nicht in Anspruch nehmen werden mit einer “Herdprämie”, dem sogenannten „oö. Kinderbetreuungsbonus“ belohnt. 900 Euro erhalten die Eltern pro Jahr. Doch, wo bleibt die Prämie für die anderen Familien?
Ich setze mich für eine echte Wahlfreiheit für Frauen ein. Um das zu erreichen, muss es einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und eine Kindergarten-Ausbau-Offenisve geben!
Birgit Gerstorfer, Landesparteivorsitzende
Teilzeit-Falle
Die Barrieren, mehr als „nur“ einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen, werden für Frauen immer größer. Das bringt massive Nachteile. Acht von zehn Teilzeitjobs in Österreich werden von Frauen erledigt. Das ist eine der Hauptursachen für Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen und für zu niedrige Pensionen im Alter. Auch der Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer zeigt: Teilzeit ist nicht immer freiwillig. Das Credo der SPÖ ist ganz klar: Die Politik muss die Rahmenbedingungen für eine echte Wahlfreiheit schaffen. Frauen müssen selbst entscheiden können, wann sie wieder arbeiten gehen möchten und wie viel Stunden sie leisten möchten. Ohne die Ausweitung der Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen sowie die Abschaffung der Nachmittagsgebühren wird es nicht gehen!
Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Schlechtes Zeugnis für Oberösterreich
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann seit 2010 gemessen werden. Und zwar mit sogenannten „VIF-Kriterien“. Dies gilt sowohl für Krabbelstuben und Kindergärten als auch für Horte.
Folgende Kriterien müssen Kinderbetreuungseinrichtungen erfüllen, um als VIF-konform zu gelten:
- Die Einrichtung darf höchstens fünf Wochen im Jahr geschlossen sein
- Die Einrichtung muss wöchentlich mindestens 45 Stunden geöffnet sein (MO-FR)
- An vier Tagen pro Woche muss die Einrichtung mindestens 9,5 Stunden pro Tag offen sein
- Mittagessen wird angeboten
Waren es 2017/18 noch 135 Kindergärten, die die Kriterien erfüllten, sind es 2018/19 nur mehr 128. Es gibt demnach keinen Fortschritt, sondern sogar einen Rückschritt zu Lasten der Eltern und Kinder. Erschreckend ist aber vor allem das massive Stadt-Land-Gefälle. Während Linz einen VIF-Anteil (Kindergärten + Krabbelstuben) von 72,7 Prozent vorweisen kann, erfüllen nur 1,6 Prozent der Kinderbetreuungseinrichtungen in Gmunden die VIF-Kriterien. Insgesamt 12 Bezirke schaffen es nicht über 10 Prozent.
Die Zentralen Forderungen der SPÖ Oberösterreich im Überblick:
- Längere Öffnungszeiten
- Mehr geöffnete Wochen im Jahr
- Kostenlose Kinderbetreuung, auch am Nachmittag
- Ausbau: Mehr Krabbelstuben/Kindergarten-Plätze
- Kleinere Gruppengröße
- Gemeinden nicht mehr aushungern! Das Land muss mehr Mittel zur Verfügung stellen