„Der Tod von Barbara Prammer am 2. August hat uns tief erschüttert. Wir verlieren eine herausragende Sozialdemokratin und Frauenpolitikerin. Dass sie den Kampf gegen den Krebs verloren hat, macht uns sehr betroffen. Unsere Gedanken sind auch bei ihrer Familie, die sie in den letzten Wochen begleitet hat.

Mit Barbara Prammer geht eine Ausnahmeerscheinung in der österreichischen Innenpolitik von uns. Sie hat zu Recht als Präsidentin des Nationalrats, als Frauenpolitikerin großes Ansehen genossen.
Barbara Prammer hatte ihre politischen Wurzeln in der Jungen Generation der SPÖ. Aber früh machte sie sich – als junge Alleinerziehende wissend wovon sie sprach – für das Recht der Frauen auf ein eigenständiges Leben stark.

Barbara Prammer war die 1. Frau in der OÖ. Landesregierung. Sie hat auch damit beeindruckt, weil sie, damals völlig ungewöhnlich, in der Landespolitik symbolisch Türen aufgestoßen und Fenster geöffnet hat – und klar zu verstehen gab, das sie m i t und nicht f ü r Bürgerinnen und Bürger Politik machen wollte. Sie hat die Landespolitik belebt und mit unermüdlicher Konsequenz deutlich gemacht, dass Frauenthemen zentrale Anliegen auch in der Landespolitik zu sein haben.

Barbara Prammer war mit großem Einsatz Vorsitzende des Linzer Frauenhauses und von 1990 bis 2005 Vorsitzende der SPÖ Frauen Oberösterreich. In dieser Zeit hat sie wie kaum eine andere in der SPÖ OÖ progressive Frauenpolitik und Geschlechterfragen zum gemeinsamen Anliegen der Partei gemacht. Sie hat mit klarer Konsequenz die Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen eingefordert und durchgesetzt. Eine ihrer großen Stärken war es, jungen Frauen Mut zu machen, sich zu engagieren, sich einzumischen und sie dabei zu unterstützen.

Im Zentrum ihres lebenslangen Engagements stand auch die klare Ansage gegen rassistische und rechtsextreme Umtriebe. Ihre Worte hatten Gewicht und Wirkung. Sie wird fehlen als starke Stimme gegen Hetze und Menschenfeindlichkeit.

Barbara Prammer wird uns als Politikerin, als Mahnerin, als Freundin sehr fehlen!“