Makor zu Pühringer-Sommergespräch: Sonderwohnbauprogramm absolut notwendig
Im gestrigen ORF-Sommergespräch in OÖ HEUTE spricht Landeshauptmann Dr. Pühringer von einem hohen Wohnbauniveau in Oberösterreich. Für SPÖ-Klubvorsitzenden und Wohnbausprecher Christian Makor ist das aufgrund der Faktenlage in keiner Weise nachvollziehbar: „Dass Pühringer ein Sonderwohnbauprogramm nach wie vor ablehnt, ist und bleibt eine Fehleinschätzung der Lage. Er steht damit auch im Widerspruch zu seinem Parteifreund Wirtschaftskammerpräsident Leitl. Wenn wir im letzten Jahr 49.798 Wohnungssuchende haben und die Mieten wie im Juli mit 4 Prozent deutlich über der Inflationsrate steigen, ist das ein klarer Hinweis auf einen eklatanten Wohnungsmangel. 2013 fehlten 600 geförderte Wohneinheiten, um die nach Bedarfsberechnungen erforderliche Zahl von 5.600 zu erreichen. Ich halte daher aus gutem Grund an der Forderung nach einer Wohnbauanleihe für zusätzliche Wohnbauleistung fest.“ Makor sieht gerade in zusätzlichem Wohnbau ein probates Mittel für Konjunkturimpulse gegen die steigende Arbeitslosigkeit im Land.
Den Rekordwert von 49.798 Wohnungssuchenden (=Nettowert, Doppelmeldungen bereits abgezogen) hat die Landesstatistik in Oberösterreich für das Jahr 2013 ermittelt. Ursache dieser dramatischen Entwicklung ist die zu geringe Wohnbauleistung im Verhältnis zur hohen Wohnungsnachfrage. Laut Berechnungen des Landes Oberösterreich wäre eine jährliche Wohnbauleistung von zirka 7.600 Wohneinheiten erforderlich, um den jährlich wachsenden Bedarf an Wohnungen zu decken. Dabei wird von 2.000 frei finanzierten Wohneinheiten ausgegangen – die restlichen 5.600 Wohneinheiten müssten demnach unter (Mit-)Finanzierung der Wohnbauförderung erreicht werden. Tatsächlich erreicht Haimbuchner aber im Jahr 2013 nur eine Wohnbauleistung (inklusive Heimplätze) von 5.018 Einheiten – es fehlen fast 600 Wohneinheiten, um den steigenden Bedarf zu decken. Die Anzahl von 5.018 Wohneinheiten entspricht dem niedrigsten Wert zumindest seit 10 Jahren.
Die SPÖ tritt daher mit Nachdruck für zusätzlichen Wohnbau durch ein Sonderwohnbauprogramm des Landes Oberösterreich und die angekündigte Wohnbauoffensive der Bundesregierung ein. „Das würde die Wartelisten verkürzen, die Mietpreise dämpfen, die Wirtschaft ankurbeln und Arbeit schaffen“, macht Makor aufmerksam.