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Industriebundesland Oberösterreich zeigt vor: Moderne Arbeitszeitmodelle notwendig.

7. September 2020

Industriebundesland Oberösterreich zeigt vor: Moderne Arbeitszeitmodelle notwendig.

„Die Kurzarbeit war und ist ein erfolgreiches Instrument, um die Auswirkungen der durch die Corona-Pandemie verursachten Krise abzufedern. Dennoch müssen wir jetzt über weitere Lösungen nachdenken. Mit einer Arbeitszeitverringerung von 20 Prozent, die zu einem Drittel durch das AMS gefördert wird, haben wir die Chance, wieder viele Menschen in Beschäftigung zu bringen“, kommentiert der Vorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) im ÖGB, Rainer Wimmer, zur 4-Tage-Woche.

„Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist für die ArbeitnehmerInnen freiwillig, die Arbeitgeber hätten durch den Zuschuss des AMS eine entsprechende Unterstützung und die vorhandene Arbeit würde durch eine Stundenreduktion gerechter aufgeteilt“, so Wimmer. Neben einer 4-Tage-Woche seien auch andere Varianten, wie jeden Tag weniger zu arbeiten oder weniger belastende Schichtpläne, möglich.

Das SPÖ-Modell ist auf drei Jahre angelegt, werde es erfolgreich umgesetzt, könnte dadurch endlich ein Anstoß für eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit gegeben werden. „2025 wird die 40-Stunden-Woche 50 Jahre alt. Auch vor der Einführung im Jahr 1975 hat es Widerstände gegeben, es hat sich aber gezeigt, dass die Wirtschaft dadurch keinen Nachteil erlitten hat. Es ist längst überfällig, von der 40-Stunden-Woche Abschied zu nehmen und sich nicht mehr länger einer Arbeitszeitreduktion zu verschließen“, sagt Wimmer, denn mittlerweile gebe es genug Beispiele, die zeigen würden, dass eine reduzierte Arbeitszeit zu einem Produktivitätsanstieg führt. „Das SPÖ-Modell ist durchdacht und berücksichtigt die Interessen von ArbeitnehmerInnen und Wirtschaftstreibenden. Ich hoffe, dass mit allen Parteien und den Sozialpartnern eine seriöse Diskussion darüber gelingt“, so der FSG-Vorsitzende

„Große Leitbetriebe und innovative Unternehmen leben es bereits vor: Kürzere Vollzeit“, zeigt die SPÖ-Vorsitzende und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer, dass die Zukunft in modernen Arbeitszeitmodellen liegt. So gibt es in vielen Bereichen der heimische Industrie Schichtmodelle, in denen die Wochenarbeitszeit bei rund 34 Stunden liegt. Aber nicht nur in der Metallindustrie, auch in vielen anderen Bereichen war und ist eine kürzere Arbeitswoche bereits Realität. So berichtet etwa der WKO Obmann aus Gmunden, wonach in seinem Betrieb die Umstellung auf eine 4-Tage-Woche von allen Mitarbeitern sehr gut angenommen werde. Das bestätigten auch die MitarbeiterInnen von eMagnetix in Bad-Leonfelden: Sie wählten ihren Betrieb, der 2015 die 30 Stundenwoche einführte, zum beliebtesten Arbeitgeber Österreich.

Mittel gegen die Krise

Die Produktivität der österreichischen Wirtschaft steigt kontinuierlich. Dies bedeutet, dass für die Produktion einer bestimmten Menge an Gütern zunehmend weniger Arbeitszeit notwendig ist. Ein Beispiel aus Japan zeigt, dass kürzere Arbeitszeit mehr Produktivität bringt: Die 2.300 MitarbeiterInnen an den japanischen Standorten von Microsoft bekamen einen ganzen Monat jeden Freitag frei – bei vollem Lohn. Dann wurden die Ergebnisse analysiert und mit jenen des Vorjahres verglichen.

Die Studie zeigt: Obwohl durch die 4-Tage-Woche die Arbeitszeit um 20 Prozent gesunken ist, stieg die Produktivität um 40 Prozent an.

Diesen positiven Effekt zu nutzen, war auch in den vergangenen Jahrzehnten ein Rezept gegen die Krise. Während sich in den 60er und 70er Jahren die Arbeitslosenrate bei 2% befand, wurden ab Mitte der 90er Jahre Werte um die 7% zur Normalität.  In den 60er und 70er Jahren hätte die Bilanz schlechter ausgesehen, wäre damals nicht die Arbeitszeit schrittweise verkürzt worden. Für das Ziel, wieder mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen, sind kürzere Arbeitszeiten notwendig. „Vollbeschäftigung muss wieder auf die Tagesordnung. Dazu müssen wir die vorhandene Arbeit besser verteilen“, stellt die SPÖ-Vorsitzende klar. Die Mitarbeiter genossen jede Woche ein langes Wochenende, konnten sich regenerieren und waren motivierter.

Weniger Arbeiten ist gesünder!

Neben dem Aspekt die Arbeitslosigkeit zu reduzieren, bringt die 4-Tage-Woche auch viele Vorteile für Menschen in Beschäftigung. Auf der einen Seite hohe Arbeitslosenzahlen, auf der anderen Seite Berufstätige, die immer mehr arbeiten: Denn Arbeitslosigkeit belastet die Psyche stark – aber auch der Stress von zu viel Arbeit. „Wir dürfen nicht vergessen: es geht auch ums Immunsystem und die Gesundheit der Leute– kürzere Arbeitszeit bedeutet längere Erholungsphasen“, so Gerstorfer.

Psychische Störungen sind weit verbreitet in Österreich. Die Häufigkeit liegt laut OECD-Studie mit 17,7 Prozent etwas über dem Durchschnitt der EU. Einen großen Anteil daran haben Burnout-Entwicklungen. Oft ist Stress ein Grund: Eine Ursache kann die Arbeitssituation sein, die inhaltliche Überforderung oder aber auch die quantitative Anforderung.

„Kürzere Arbeitszeiten könnten also auch das Gesundheitssystems enorm entlasten. Frühzeitige Burnout-Prophylaxe – und dazu gehört vor allem auch weniger Stress in der Arbeit – kann bis zu 12,8 Milliarden Euro Therapie-Kosten sparen.“, so die Sozial-Landesrätin abschließend.

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