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Moderne Kinderbetreuung um Vereinbarkeit zu erreichen

29. Juli 2015

Moderne Kinderbetreuung um Vereinbarkeit zu erreichen

Die immer noch verbesserungswürdigen Sommerangebote in der Kinderbetreuung waren Anlass für den SPÖ-Landtagsklub, eine umfassende Analyse der aktuellen Situation in Auftrag zu geben. Das renommierte Institut für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung (IBE) an der Universität Linz hat dazu sowohl den Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer als auch eine eigene Befragung ausgewählter Gemeinden in Oberösterreich, insgesamt waren es 147, herangezogen.

 

Ein Arbeitsauftrag für die nächste Legislaturperiode des Landtags ist sicher die dringend erforderliche Modernisierung des gut gemeinten oberösterreichischen Kinderbetreuungsgesetzes.

Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer

 

Neben einer notwendigen regionalen Prioritätensetzung bei den quantitativen Ausbau-Aktivitäten sind es vor allem grundsätzliche Rahmenbedingungen, die einer gesetzlichen Verankerung bedürfen.

 

Wir sollten die Beitragsfreiheit im Gesetz festschreiben und einen Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz definieren

Familiensprecherin Petra Müllner

 

„Mit der Gründung  einer Familie entstehen, sobald Kinder kommen, Betreuungspflichten, die überwiegend von Frauen wahrgenommen werden.  Da Betreuungsplätze – vor allem für die Kleinsten und speziell in ländlichen Regionen – Mangelware sind, es zu viele Schließtage gibt und die Öffnungszeiten oft nicht mit den Arbeitszeiten der Eltern zusammenpassen, müssen Frauen (in Oberösterreich bereits mehr als die Hälfte) Teilzeit arbeiten. Bei den Betreuungsplätzen für unter Dreijährige liegt OÖ trotz Verbesserungen im Bundesländervergleich an letzter Stelle und damit weit weg vom Barcelona-Ziel“, sagt Landesfrauenvorsitzende LAbg. Sabine Promberger.

Das untermauert auch der jüngste OECD-Bericht, der zeigt, dass Beschäftigungsausmaß und Einkommen von Frauen und Männern sich ab der Geburt des ersten Kindes markant unterscheiden. Sie löst in der Folge eine klassische Rollenverteilung aus, die sich mit jedem weiteren Kind, später mit der Pflege von Angehörigen, verfestigt und Frauen bis in die Pension verfolgt. Mit dem zweifelhaften ‚Erfolg‘, dass viele von ihnen nach einem arbeitsreichen Leben am Rand der Armut stehen. Und dann sind sie womöglich auf die Mindestsicherung angewiesen, die ihnen der Finanzminister sogar noch kürzen möchte.

 

Um Eltern die Berufstätigkeit zu erleichtern, muss das Kinderbetreuungsgesetz an moderne gesellschaftliche Erfordernisse angepasst werden. Fakt ist, dass junge Eltern beides wollen. Beruf und Familie.

Landesfrauenvorsitzende Sabine Promberger

 

Konkret verlangt die SPÖ für die nächste Legislaturperiode eine Modernisierung des Gesetzes, in der das sich durchsetzende moderne, vielfältige Familienbild seine Abbildung findet und auf gesellschaftliche Entwicklungen mehr Rücksicht genommen wird.

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Es braucht eine bedarfsorientierte Förderung für die Kinderbetreuung (analog der „indexbasierten Mittelverteilung für Schulen“ nach dem Modell des Linzer Universitätsprofessors Johann Bacher) geben. Kriterien für diese zusätzliche Mittelzuteilung sollten soziale Indikatoren sein, die spezifische Förderangebote oder ausgeweitete Öffnungszeiten erforderlich machen.

 

Vorbild für ganz Oberösterreich in punkto Randöffnungszeiten und Sommerbetrieb könnte etwa die Landeshauptstadt sein. In Linz haben die Einrichtungen 52 Wochen im Jahr geöffnet. Aktuell gibt es zum Beispiel 39 Krabbelstuben, in denen 827 Kinder betreut werden.

Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer

visualisierung_studie_moderne_kinderbetreuung

*auf Basis der analysierten Gemeinden
Bezirk Anzahl Kinder 2007-2009 Anzahl Kinder 2011-2013 prozentuelle Veränderung
Linz

5332

5807

8,9%

Steyr

1089

1068

-1,9%

Wels

1834

1795

-2,1%

Braunau

2586

2823

9,2%

Freistadt

1909

2032

6,4%

Gmunden

2629

2749

4,6%

Grieskirchen-Eferding

2802

2627

-6,2%

Kirchdorf

1654

1659

0,3%

Linz-Land

4160

4454

7,1%

Perg

2014

2019

0,2%

Ried

1636

1661

1,5%

Rohrbach

1720

1617

-6,0%

Schärding

1522

1537

1,0%

Steyr-Land

1585

1540

-2,8%

Urfahr-Umgebung

2280

2341

2,7%

Vöcklabruck

3821

3911

2,4%

Wels-Land

1941

1996

2,8%

 

Wie bereits erwähnt, ist ein quantitativer Ausbau der Einrichtungen unerlässlich, bei dem vor allem regionale Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen. Laut IBE-Studie ist der Bedarf an Betreuungseinrichtungen für Unter-Dreijährige in den untersuchten Gemeinden des Bezirkes Braunau besonders hoch. Dort haben sich die Geburtenzahlen in den vergangenen Jahren in Summe um 9 Prozent erhöht (siehe Statistik unten). Aber auch die Bezirke Linz-Land (7,1 %) und Freistadt (6,4 %) liegen bei den Geburtenzahlen vorne. Andererseits gibt es Bezirke, bei denen die untersuchten Gemeinden in Summe ein Minus bei den geborenen Kindern aufweisen. Den stärksten Rückgang haben dabei Grieskirchen/Eferding (-6,2 %) und Rohrbach (-6,0 %).

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