Betriebsrat des Roten Kreuz missbraucht seine Funktion parteipolitisch!
In seiner Funktion als Betriebsrat lässt August Wöginger in einem Schreiben an die Beschäftigten unter anderem verlautbaren, dass es durch eine Umstellung auf das Freiwillige Sozialjahr zu Lohneinschnitten für Hauptamtliche kommen würde. Deshalb sollen sie für die Beibehaltung des jetzigen Systems des Zivildienstes stimmen. „Als ehemaliger Vizepräsident des Roten Kreuz kritisiere ich, wie von Teilen der Führung dort heute mit dieser wichtigen Institution umgegangen wird. Sowohl Präsident Aichinger als auch Betriebsrat Wöginger wären in ihren Funktionen zur Sachlichkeit verpflichtet, lassen sich aber vor den ÖVP-Karren spannen und missbrauchen eine unabhängige Institution für ihre Propaganda – ich fordere deshalb beide dazu auf, das sofort zu unterlassen“, so SP-Landesparteivorsitzender Josef Ackerl.
„Damals habe ich Personalaufnahmen mitunterzeichnet und weiß daher um die Aufgaben Hauptberuflicher genauestens bescheid. Es ist hochgradig unseriös, wenn NR Wöginger nun die hauptamtlichen und voll ausgebildeten MitarbeiterInnen hinsichtlich ihrer Bezahlung mit den Unterstützungsdiensten-erbringenden bezahlten Freiwilligen vergleicht, wie wir sie in Zukunft hätten. So wie die Zivildiener heute, die auch per Gesetz nur genau definierte Aufgaben erfüllen dürfen, sind die Erbringer des künftigen freiwilligen Sozialjahres hinsichtlich ihrer Tätigkeit von den Hauptamtlichen zu unterscheiden“, so Ackerl.
Es ist außerdem zurückzuweisen, dass Wöginger zwar den Zivildienern keine faire Entlohnung gönnt, aber beim freiwilligen Sozialjahr Lohndumping unterstellt. „Der Mann ist entweder nicht seriös, oder es fehlt an anderen Voraussetzungen für ein öffentliches Amt. Schließlich vertritt er die Interessen aller Beschäftigten im Roten Kreuz und nicht nur die einer bestimmten Gruppe“, so Ackerl.
„Ich bin davon überzeugt, dass das Sozialjahr der richtige Weg ist, weil gute Pflege auch Fachwissen voraussetzt, dass wir jungen Menschen durch eine qualifizierte Ausbildung in den zwölf Monaten ermöglichen wollen. Das wird bei vielen einen Einstieg in den Pflege- oder Sozialdienst begünstigen. Und ein abgesichertes und selbstbestimmtes soziales Engagement dient darüber hinaus der persönlichen Entwicklung und der sozialen Kompetenz. Beides wichtige Faktoren im Zusammenleben in einer Gemeinschaft“, schließt Ackerl.