LH-Stv. Josef Ackerl: Eine moderne Gesellschaft braucht Gerechtigkeit
„Am 1. Mai marschieren wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten historisch für den sozialen Fortschritt. Und auch heute geht es uns darum, ein Signal zu setzen, dass wir für eine moderne Gesellschaft gerechte Verhältnisse brauchen: Pensionen, von denen man leben kann, echte Bildungschancen für unsere Kinder, klare Regeln gegen Steuerbetrug und dass Arbeit nicht unter ihrem Wert bezahlt wird. Ich bin stolz darauf, dass ihr dieses Zeichen so deutlich heute hier mit mir setzt“, so LH-Stv. Josef Ackerl anlässlich des Mai-Aufmarsches in Mauthausen.
Seit 123 Jahren nutzen die ArbeitnehmerInnen in der ganzen Welt den 1. Mai, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen, um den Menschen ein besseres Leben mit menschenwürdiger Arbeit und gerechten Verhältnissen zu ermöglichen. War es früher etwa der acht-Stunden Arbeitstag für den marschiert wurde, ist der Mai-Aufmarsch heute u.a. auch ein Protest gegen den Umgang mit Steuerbetrügern in Österreich: „Wir brauchen Steuerpatrioten und keine Steuerbetrüger. Denn es muss eine Frage der Ehre sein, in unserem Land seine Steuern zu zahlen und damit zur Absicherung unseres Sozialstaates beizutragen. Es braucht klare Strafen für Menschen wie Uli Höneß, der zwanzig Millionen Euro in der Schweiz gebunkert und „vergessen“ hat dafür der deutschen Finanz Steuern zu zahlen. Das ist ein schweres Foul an der Gemeinschaft und daran gibt es auch nichts zu beschönigen“, so Ackerl.
Ebenso machte der SPÖ-Landeparteivorsitzende in seiner Ansprache in Mauthausen auf die noch immer ungleich verteilten Bildungschancen in Österreich aufmerksam: „Wer keine Eltern hat, die studiert haben, wird auch selbst nur wenig Chancen haben, selbst zu studieren. Das muss sich ändern und wir werden nicht müde werden, dafür zu kämpfen. Ich möchte noch erleben, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der es keinen Unterschied für die Lebenschancen eines Jungen oder Mädchens macht, was die Eltern beruflich gemacht haben beziehungsweise wo die Eltern herkommen und ob die Kinder Zoran, Sabine, Thomas oder Aysche heißen“, so Ackerl.
Schließlich warb Ackerl für ein Umdenken in unserer Gesellschaft und Wirtschaft: Die Sozialdemokratien in Europa müssten sich mit einem überzeugendem inhaltlichen Gegenkonzept und einer organisierten Gegenbewegung dem Druck des Finanzkapitalismus entgegenstellen. Nur sozialer Fortschritt – finanziert über einer wesentlich gerechtere Verteilung von Einkommen, Vermögen und Steuern – könne uns aus der Vertrauenskrise der Menschen führen. „Wir werden für den Sozialstaat kämpfen, bis das Ender der Diktatur des Geldes gekommen ist und die Finanzmärkte in die Schranken gewiesen sind“, so Ackerl.