OÖ: Hochwasser – Krisenmanagment des Landeshauptmannes alles andere als optimal
Die jüngst bekanntgewordenen Aussagen der Verbundkraftwerke zu den Vorgängen rund um die Hochwasserkatastrophe Anfang Juni führen aus Sicht der SP OÖ zu einer wesentlichen Neubeurteilung der Lage.
“Folgt man den Aussagen der Opfer, ihrer Bürgermeister vor Ort wie etwa Josef Eidenberger aus Walding oder Franz Allerstorfer aus Feldkirchen und den Verantwortlichen des Verbunds, dann wird rasch klar, dass das Krisenmanagment des Landeshauptmannes alles andere als optimal war. Ohne den in Auftrag gegebenen Studien vorgreifen zu wollen steht fest, dass die Bewohner rund um die Kraftwerke an der Donau den Inhalt der Wehrbetriebsordnungen nicht kennen, von niemanden vorbereitend informiert werden welche Auswirkungen diese Betriebsordnungen im Falle von 30-, 50- oder 100-jährigen Hochwasserereignissen haben können und dass der verantwortliche Krisenstab des Landes dieses Wissen offenbar auch nicht hat. Das kann wegen der dramtischen Folgen für die Opfer nicht so bleiben, steht für die SP OÖ fest”, kritisiert Landesgeschäftsführer Christian Horner die Vorgänge.
Klar sei, dass es eine umfassende Analyse geben müsse. Die sei ja bereits durch Verkehrsmininisterin Doris Bures und Landesrat Rudi Anschober in Auftrag gegeben worden. Man könne aber schon jetzt sagen, dass offenbar nach dem Hochwasser von 2002 viel an Bewußstseinsbildung bei den Verantwortlichen des Landes wieder eingeschlafen sei, so Horner.
“Es ist daher auch eine Frage des politischen Anstandes unter Einbeziehung der Opfervertreter, der Bürgermeister und der Einsatzleiter, die Rolle des Landes genau zu hinterfragen. Es muss untersucht werden, warum man nicht nach 2002 allen Bewohnern der gefährdeten Gebiete vorbereitend mitgeteilt hat, dass die Wehrbetriebsordnungen der Kraftwerke zwingend Räume definieren, in denen Hochwasser allenfalls abgeleitet werden muss. Es ist empörend jetzt so zu tun, als hätte das jeder wissen können, der sich dafür interessiert hätte. Die SPÖ wird alles tun, dass sich das ändert und wird die Rolle von Dr. Pühringer in seiner Eigenschaft als oberster Krisenmanager des Landes genau hinterfragen. Das sind wir den Opfern des Hochwassers, besonders im Eferdinger Becken, schuldig”, ist für Horner klar.