Sozialistische Jugend solidarisiert sich mit Belegschaft der Lenzing AG
Auf Verständnislosigkeit stößt die geplante Kündigung von 690 Beschäftigten in der Lenzing AG nicht nur bei VertreterInnen der Gewerkschaft, auch die Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend (SJ) Oberösterreich, Fiona Kaiser, weist die geplanten Kündigungen in Anbetracht der hohen Gewinne, die das Unternehmen seit mehreren Jahren einfährt, aufs Schärfste zurück. „Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen noch vor zwei Jahren hohe Gewinne an die Vorstände ausschüttete und ein Viertel des Nettogewinnes an die AktionärInnen ausbezahlte, um danach die Belegschaft bei einem Gewinn von 80 Mio. Euro um 690 Personen zu reduzieren“, führt Kaiser an.
Die Zahlen sprechen für sich, in den vergangenen Jahren wurde ¼ des Nettogewinnes an die AktionärInnen ausgeschüttet, anstatt vernünftiger Weise Rücklagen für die Zukunft zu bilden. Auch Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger, der trotz zahlreicher Überstunden seiner MitarbeiterInnen die Kündigungen strikt vornehmen will, erhöhte sich seine Gage im Jahr 2011 von 990.000 Euro auf 2,17 Mio Euro. Stutzig macht vielerorts auch die Tatsache, dass noch nicht einmal geklärt ist, in welchen Abteilungen abgebaut werden soll.
Brisant ist ebenso, dass die Beratungsfirma „B&C Industrie Holding“ dem Unternehmen zu einer Einsparung in der Höhe von 120 Mio. Euro geraten hat. Für Aufregung sorgte unterdessen auch Unterspergers Begründung für den Personalabbau, der die Belegschaft als „angesetztes Gewicht“ bezeichnet und von „radikalem Fettabbau spricht“.
„Die ArbeitnehmerInnen und Arbeitnehmer, die diesen Gewinn in den letzten Jahren, und auch in diesem, erwirtschaftet haben, dürfen nicht zum Spielball von arbeitnehmerInnenfeindlichen Agenturen werden. Ihren Fleiß und ihre Arbeitskraft als „angesetztes Fett“ zu bezeichnen, ist nur der Gipfel dieser neoliberalen und menschenfeindlichen Unternehmenspolitik“, kontert Kaiser den Aussagen. Die Beschäftigten, vor allem die Lehrlinge und jungen ArbeitnehmerInnen, haben unsere volle Solidarität und können auf unsere Unterstützung in dieser Auseinandersetzung zählen“, bekräftigt Kaiser abschließend.