SP-Entholzer: Politisches Herzensanliegen – niemals 11,3 Prozent arme PensionistInnen in einem der reichsten Länder der Welt akzeptieren
„Grundsätzlich erfreut“, reagiert Reinhold Entholzer, der Vorsitzende der SPÖ Oberösterreich, auf die von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) veröffentlichte Studie „Pensionen auf einen Blick“. Demnach sei der Lebensstandard von Menschen über 65 in Österreich relativ hoch und die Altersarmut vergleichsweise gering. In Österreich gelten 11,3 Prozent der BürgerInnen über 65 als arm, weil sie über weniger als 50 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens verfügen. Im OECD-Durchschnitt liegt die Altersarmut hingegen bei 12,8 Prozent. „Mein politisches Herzensanliegen ist, in unserem sehr reichen Land niemals 11,3 % arme PensionistInnen als gegeben hinzunehmen. Oder gar noch eine höhere Zahl zuzulassen. Denn die Studie der OECD zeigt auf, dass in Österreich die sozialstaatlichen Leistungen nach wie vor einen wichtigen Mechanismus gegen Armut im Alter darstellen. Besonders in Zeiten, in denen das umlagebasierte Pensionssystem von Seiten der Marktradikalen als Auslaufmodell bezeichnet wird, ist das ein wichtiges Gegenbeispiel, dass den Kritiker/innen ein wertvolles Stück Realität vor Augen führt”, so der Landesparteivorsitzende der SPÖ Oberösterreich.
Gleichzeitig ist das Ergebnis, dass jeder zehnte Mensch über 65 Jahren in Österreich von Armut betroffen ist, alles andere als ein Grund zur Freude. „Die Studie zeigt, dass wir nach wie vor über eine stabile Basis bei der Alterssicherung verfügen. Trotzdem müssen wir versuchen Maßnahmen zu setzen um die Altersarmut zu reduzieren. Das sind wir unserer Elterngeneration schuldig”, sieht Entholzer auch Handlungsbedarf in Sachen Altersarmut. „Das Ergebnis zeigt ganz eindeutig auf, dass private Vorsorge nur für wenige tendenziell wohlhabende Menschen relevant ist, und die Forderung nach immer neuen privaten Vorsorgeformen meilenweit an der Lebensrealität der meisten Österreicher/innen vorbeigeht”, so Entholzer weiter.
Interessant: Laut dieser Studie stammen 81 Prozent des verfügbaren Einkommens der ÖsterreicherInnen ab 65 aus staatlichen Transferleistungen, während es im OECD-Durchschnitt nur 58,6 Prozent sind. Arbeitseinkommen und Kapitalerträge spielen mit 15 bzw. drei Prozent des verfügbaren Bruttoeinkommens keine wichtige Rolle. Bezüglich der Pensionshöhe im Vergleich zum Letztgehalt liege Österreich im OECD-Vergleich mit 76,6 Prozent an dritter Stelle. Höher ist die Ersatzrate nur in den Niederlanden (90,7 Prozent) und in Dänemark (78,5). „Diese Detailergebnisse zeigen für die Situation in Österreich eines ganz klar auf: Wer Altersarmut wirksam reduzieren möchte, muss Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit und für höhere Löhne setzen. Davon profitieren die Menschen während des Erwerbslebens, aber auch in der Pension”, skizziert Entholzer die Forderungen der SPÖ Oberösterreich nach Bekanntwerden der Studienergebnisse.