Ungerechte Vermögensverteilung in Österreich ist Auftrag für gerechte Vermögensbesteuerung
Selbst die Ratingagentur Standard&Poors weist in ihrer Begründung zur Abstufung der Bonität Österreichs darauf hin, dass eine einseitige Sparpolitik zu einem Abwürgen der Inlandsnachfrage und weiteren Steuerausfällen führen kann. SPÖ-Klubvorsitzende Mag.a Gertraud Jahn tritt daher für sozial gerechte Vermögenssteuern zum nachhaltigen Schuldenabbau ein: “Wie ein konservativer Einsparkurs aussieht, haben wir in Oberösterreich gerade erst mit der eiskalten Kürzung der Wohnbeihilfe und der um ein Prozent gekürzte Lohnerhöhung für ArbeitnehmerInnen im öffentlichen Dienst gesehen. Die SPÖ lehnt diese falsche Belastungspolitik ab und tritt stattdessen für sachlich gerechtfertigt Steuern auf Spitzenvermögen ein!”
Für die Einführungen einer Vermögenssteuer für Millionäre spricht vor allem:
- Die ungerechte Vermögensverteilung in Österreich – ein Prozent der Reichsten besitzt soviel wie 90 Prozent der übrigen Bevölkerung.
- Die aktuell extrem niedrigen vermögensbezogenen Steuern in Österreich – mit 1,4 Prozent einer der niedrigsten Werte weltweit.
- Durch die Einnahmen kann auf weitere konservative Einspar- und Kürzungsmaßnahmen für den Mittelstand verzichtet werden.
- Arbeit ist in Österreich vergleichsweise hoch besteuert (insbesondere im Bereich der kleinen und mittleren Einkommen), während die effektive Steuerlast der Betriebe 2012 auf 17 Prozent gefallen ist. Gleichzeitig ist der Dividendenanteil schon wieder auf Vorkrisenniveau.
- 1975 war der Anteil der Lohnsteuer und der Gewinnsteuern am gesamten Steuerkuchen mit je rund 18 Prozent gleich hoch. Heute kommen 31 Prozent der Steuereinnahmen aus der Lohnsteuer! Unternehmen tragen nur mehr 12 Prozent bei.
- Seit Mitte der 1990er Jahren bleiben die Lohnsteigerungen (+55 Prozent) gegenüber den Gewinn- und Besitzeinkommen (+93 Prozent) deutlich zurück.
“Für eine Vermögensbesteuerung von Millionären einzutreten, ist heute in Österreich eine Frage der Gerechtigkeit. Gleichzeitig ist es vor dem Hintergrund der viel diskutierten Schuldenbremse auch eine Frage der Alternativen. Denn ohne die notwendige Vermögensbesteuerung droht ein massives Kürzungs- und Einsparprogramm, das erfahrungsgemäß KleinverdienerInnen und den Mittelstand trifft”, argumentiert die SPÖ-Klubvorsitzende.