Statt Entspannung bringt der Sommer für viele Familien in Oberösterreich enormen Zeitstress – aufgrund der langen Schließzeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen. „Gegenüber dem Bundes-Durchschnitt von 13,9 Schließtagen liegt Oberösterreich mit 21,9 Tagen deutlich zurück“, weist SPÖ-Familiensprecherin Petra Müllner aus der Kindertagesheimstatistik nach. Arbeitslosen Eltern droht aufgrund der vielen Schließtage sogar das Arbeitslosengeld gestrichen zu werden, wenn sie keine andere Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder haben. Müllner hat daher bereits im Juli-Landtag eine konkrete Initiative für weniger Schließtage im Sommer gestartet.

„Mir geht es um Gerechtigkeit für Frauen und Familien ebenso wie um die gute Betreuungsqualität für die Kinder“, begründet SPÖ-Familiensprecherin Müllner ihre Initiative. Berufstätige Eltern müssten in Oberösterreich fast den kompletten Jahresurlaub konsumieren, um die Sommerschließtage der Kinderbetreuungseinrichtungen zu überbrücken. Viereinhalb Wochen (21,9 Tage) werden in Oberösterreich benötigt, während es im Bundesdurchschnitt weniger als drei Wochen (13,9 Tage) sind. „In einem ersten Schritt muss sich Oberösterreich dringend dem Bundesschnitt annähern. Da ist vor allem das Land gefordert. Die zuständige Referentin Mag. Hummer darf die Gemeinden damit nicht im Stich lassen!“, appelliert Müllner.

Am schwersten sind jedoch arbeitslose AlleinerzieherInnen betroffen, die aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit keinen Kinderbetreuungsplatz für ihre Kinder im Sommer bekommen. Sie verlieren für den Zeitraum der Sommerschließtage auch den AMS-Bezug, was für enorme finanzielle Härtefälle sorgt. „Arbeitslose AlleinerzieherInnen haben es so schon sehr schwer, finanziell den Alltag zu bewältigen. Deshalb muss das Land diesen – in der Regel Frauen – dringend durch mehr Kinderbetreuung im Sommer helfen“, fordert Müllner.