„Eine gemeinschaftliche Einigung ist immer besser als ‚Drüberfahren‘“, stellt SPÖ-Gesundheitssprecherin Dr.in Julia Röper-Kelmayr nach der gestrigen Einigung im Ärzte-Gehaltskonflikt fest. Inwieweit das neue Gehaltsmodell für die einzelnen ÄrztInnen und Ärzte in den verschiedenen Dienstrechten der jeweiligen Krankenhausträger passe, müsse sich erst im Praxistest durch Modellrechnungen zeigen. „Die vielen Frauen im Arztberuf gilt es ebenso mitzudenken, wie Teilzeit-Dienstverhältnisse“, gibt Röper-Kelmayr zu bedenken. Zudem gelte es nach der jetzigen Einigung eine Zusage einzuhalten: Ein gerechtes Gehaltsangebot an die Pflegekräfte in den Krankenhäusern.

„Das neue Modell bringt Verbesserungen für jüngere ÄrztInnen, die ich begrüße. Es wird sich jedoch in vielen Einzelfallrechnungen zeigen müssen, welche Regelung für bestehende Dienstverhältnisse sinnvoller und attraktiver ist. Dazu wird es notwendig sein, dass für die ÄrztInnen individuelle Modellrechnungen durchgeführt werden – anders lässt sich ein derartig komplexes Gehaltssystem mit so unterschiedlichen Bestandteilen kaum seriös beurteilen“, ist die SPÖ-Gesundheitssprecherin sicher. Bis zum Beginn des Optionszeitraums für die Ärzteschaft zum Wechsel ins neue System gelte es die individuelle Information der ÄrztInnen zu optimieren.

Gemeinschaftlich – wie bei der Einigung bei den ÄrztInnen – gelte es nun auch die Verhandlungen mit den Pflegekräften in den Krankenhäusern zu führen. „Wer als Arzt viele Dienste im Krankenhaus macht, der kann diese Zeit nicht als Freizeit und mit der Familie verbringen. Dafür gibt es nunmehr als Entschädigung für diese Dienste eine deutlich verbesserte Entlohnung. Positiv ist im neuen Modell auch der Solidaritätspool, durch den nun deutlich mehr Mittel für die Umverteilung zu schlechter verdienenden Fächern gewährlistet sind“, informiert Dr.in Julia Röper-Kelmayr.