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Pauschale Verunglimpfungen arbeitssuchender Menschen sind weder angebracht noch im Sinne einer ergebnisorientierten Diskussionskultur

4. August 2016

Pauschale Verunglimpfungen arbeitssuchender Menschen sind weder angebracht noch im Sinne einer ergebnisorientierten Diskussionskultur

In den letzten Tagen sind die Medien voll mit der Frage, wie arbeitswillig denn Arbeitslose sind. Die Wirtschaftskammern Oberösterreich und Tirol machen mobil und fordern Betriebe auf, Arbeitslose, die nur einen Stempel wollen verstärkt zu melden.

Für die SP-Vorsitzende Birgit Gerstorfer ist klar: „Erfolgreiche Arbeitsuche der ArbeitnehmerInnen und erfolgreiche MitarbeiterInnensuche der ArbeitgeberInnen sind ein wechselseitiger Prozess. Ein Arbeitsvertrag wird immer zwischen zwei Partnern abgeschlossen. Das heißt aber auch, dass nicht nur der/die Arbeitsuchende einen Beitrag leisten muss, sondern auch die ArbeitgeberInnen gefragt sind. Dieser Anspruch einer modernen Unternehmensführung subsummiert sich oft unter dem Schlagwort ‚Employer branding‘. ArbeitgeberInnen sind gefordert sich einen guten Ruf zu erarbeiten, der zu verteidigen ist, um an die besten Köpfe zu kommen.“

„Wenn also Firmenchefs, wie der Gmundner Moaristidl-Wirt, arbeitsuchenden BewerberInnen  als ‚arbeitsfaule Wohlstandsparasiten‘ bezeichnet, dann lässt das sehr tief blicken. Es geht hier immerhin um rund 120.000 OberösterreicherInnen im Jahr, das heißt in etwa jeden und jede 5. Beschäftigte. Werden nun alle Arbeitsuchenden in einen Topf geworfen, so lässt das Rückschlüsse darüber zu, in welchem Ton in solchen Unternehmen gesprochen wird. Für solche Negativbeispiele wird das Suchen nach MitarbeiterInnen wohl nie ein Ende haben“, so Gerstorfer, die an die Wirtschaftskammer appelliert, mitzuhelfen, pauschale Verunglimpfungen Arbeitssuchender zu verhindern.

Beschäftigte sind nicht nur Humankapital im Unternehmen sondern sehr wohl MitarbeiterInnen und Menschen, die ebenso Bedürfnisse an ihren Arbeitsplatz haben, wie der ArbeitgeberInnen auch Anforderungen an die MitarbeiterInnen stellen.

„Gute Arbeit zeichnet sich durch faire Entlohnung, gutes Arbeitsklima, passende Arbeitszeiten, gute Erreichbarkeit, Rücksichtnahme auf die familiären Rahmenbedingungen, aber auch Aufstiegschancen und der Möglichkeit, sich einbringen zu können, aus. Bei solchen Arbeitsplätzen sind die Zumutbarkeitsbestimmungen bedeutungslos. Solche Arbeit will jeder haben!“, stellt sich Gerstorfer vor die arbeitssuchenden OberösterreicherInnen und betont: „Auch in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit reicht es in vielen Branchen längst nicht mehr aus nur ‚hier ist ein Job‘ zu schreien. Wenn eine solche Haltung dann noch mit einer derart unangebrachten Aussage daherkommt, dann ist das aus meiner Sicht nicht hinnehmbar. Die angestoßene Debatte zur wachsenden Arbeitslosigkeit in Oberösterreich halte ich für enorm bedeutend. Umso wichtiger ist es, den richtigen Ton zu wahren, ansonsten gleiten wichtige Diskussionen schnell in pauschale Verurteilungen ab, die niemanden weiterbringen – auch nicht die ArbeitgeberInnen“, schließt Gerstorfer.

 

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