Die Wartezeiten auf Operationen in oberösterreichischen Krankenanstalten differieren stark nach Krankenhausstandorten und Art der Dienstleistung. Das belegt eine topaktuelle Anfragebeantwortung des Landes, die SP-Gesundheitssprecher Peter Binder und LAbg. Roswitha Bauer eingefordert haben: Die Unterschiede reichen etwa bei Knieprothetik von 2 bis 27,5 Wochen Wartezeit, bei Nasenpolypen zwischen 3-48 Wochen und selbst bei CT-Untersuchungen zwischen 2 Tagen und 8 Wochen. „Für die Patienten macht es einen Riesenunterschied, ob sie wenige Tage oder fast ein Jahr auf eine Behandlung im Krankenhaus warten müssen. Deshalb fordere ich Landeshauptmann Pühringer auf, eine transparente Warteliste für alle oberösterreichischen Krankenhausstandorte zu erstellen“, so Binder.

Konkretes Beispiel Knieprothetik:

Auf eine Knieprothetik-OP wartet man im Krankenhaus Braunau 2-3 Wochen, im Krankenhaus Steyr hingegen bis zu 27,5 Wochen – mit Sonderklasse hingegen bis zu 16 Wochen. Auch im Krankenhaus Schärding (4-5 Wochen) oder dem Salzkammergut-Klinikum (ab 3 Wochen) geht es rascher.

Konkretes Beispiel Katarakt (grauer Star):

Hier dauert es im Krankenhaus Braunau (16-20 Wochen) und im Klinikum Wels-Grieskirchen (bis 20 Wochen) länger. Rascher geht es im Krankenhaus Steyr (Sonderklasse 3 Wochen, Allgemeine Klasse bis 8 Wochen).

Auch der Landesrechnungshof hat in seinem jüngsten Prüfbericht kritisiert, dass die Wartelisten in den oberösterreichischen Krankenhäusern intransparent und nicht vergleichbar sind. Dennoch weist Gesundheitsreferent Pühringer die SPÖ-Forderung nach mehr Transparenz in der Anfragebeantwortung zurück. „Ich appelliere an Dr. Pühringer, den Wunsch nach Transparenz ernst zu nehmen. Im Ergebnis könnten neben dem Nutzen auch die Kosten sinken, wenn PatientInnen von vornherein wissen, in welchem Krankenhaus die Wartezeiten am kürzesten sind“, gibt Binder zu bedenken.