„Die Zahlen sprechen für sich. Von einer ernstgemeinten Offensive im Bereich der Kindergärten und Krabbelstuben kann nicht die Rede sein. Die ÖVP kommt ihrer Verantwortung den Familien gegenüber nicht nach“, lautet das Fazit von Landesparteichefin Birgit Gerstorfer zur Kindertagesheimstatistik. Diese wurde heute von LH-Stv. Christine Haberlander präsentiert.

Oberösterreich konnte die Betreuungsquote bei den Kindern unter drei Jahren immer noch nicht ausreichend ausbauen. Sie liegt derzeit bei 16,5 Prozent (Vorjahr: 16,1). „Das ist nicht nur familien-, sondern auch ein frauenpolitischer Missstand, den wir so nicht hinnehmen können“, sagt die Parteichefin. Man müsse alles daransetzen, den Müttern einen sorgenfreien und guten Start zurück ins Berufsleben zu ermöglichen.  

Bildung muss von Beginn an kostenlos sein

Das Betreuungsangebot durch Tageseltern wurde in den vergangenen acht Jahren verdoppelt – wie die ÖVP präsentierte. „Dieser Ausbau zeigt, dass es einen massiven Bedarf an flexibler Kinderbetreuung auch am Nachmittag gibt“, so Gerstorfer. Ein großes Manko für alleinerziehende Mütter und Familien mit einem geringen Einkommen sei, dass die Betreuung durch Tageseltern Kosten mit sich bringt. „Wir setzen uns für die Garantie einer ganzjährigen, ganztägigen Kinderbetreuung ein. Bildung muss von Anfang an kostenlos sein.“

Auswirkungen der Nachmittagsgebühren

Was die SPÖ Oberösterreich von Anfang an befürchtet hat, schlägt sich nun auch in der Statistik nieder. 38 Kindergärten haben nach der Einführung der Nachmittagsgebühren ihre Öffnungszeiten gekürzt. „Anstatt das Angebot zeitlich zu erweitern und attraktiver zu machen, gibt es hier einen Rückschritt. Diese Art von Bildungspolitik wird den Anforderungen und Bedürfnissen der OberösterreicherInnen bei weitem nicht gerecht“, sagt Gerstorfer.