„Großer Aufholbedarf bei den Angeboten für Unter-Dreijährige und ein fehlendes flächendeckendes Angebot – der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer zeigt, wo die großen Baustellen in Oberösterreich liegen“, sagt Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer angesichts der heute von der Arbeiterkammer Oberösterreich präsentierten Zahlen und Daten. „Auch Landeshauptmann Stelzer sollte sich eingestehen, dass Oberösterreich endlich in den Ausbau der Kindergärten und Krabbelstuben investieren muss.“ Durch das Doppelbudget 2020/21 würden die Interessen der Familien aber wohl noch zwei weitere Jahre auf die lange Bank geschoben werden.

Ein Fünftel der Gemeinden, das sind immerhin 79, befinden sich bei der Einstufung im Kinderbetreuungsatlas nur im Mittelfeld (Kategorie C). 58 Gemeinden erhielten eine noch schlechtere Bewertung (Kategorie D). „Die Familien haben sich aber kein Mittelmaß, sondern die beste Kinderbetreuung verdient.“ Diesen Missstand den Gemeinden zuzuschreiben, wäre aber fehl am Platz. „Letztendlich hat der Landeshauptmann die Verantwortung, dass so etwas Essentielles wie Kinderbetreuung bzw. Bildung für alle OberösterreicherInnen flächendeckend zur Verfügung steht. Inklusive familienfreundlicher Öffnungszeiten, versteht sich.“

Besonders ausbaufähig sei die Situation in den ländlichen Gemeinden. „Wie eine Mutter, die beispielsweise in Weitersfelden wohnt, wieder in den Beruf einsteigen soll, ist mir ein Rätsel. Wenn der Kindergarten nur bis 13 Uhr geöffnet hat, ist nicht einmal ein 25-Stunden-Job möglich“, so Birgit Gerstorfer, die auf die immer noch bestehende Unvereinbarkeit von Familie und Beruf hinweist. Schließlich müsse die Bevölkerung am Land noch relativ lange Zeiten für das tägliche Pendeln miteinberechnen.