„Verbindliche Maßnahmen gegen Schere zwischen Arm und Reich notwendig!“
Konzern-ChefInnen haben per heutigem Stichtag so viel verdient wie ArbeitnehmerInnen in einem Jahr.
Als „Fat Cat Day“ wird der Tag bezeichnet, an dem ein/e ManagerIn brutto bereits so viel verdient hat, wie ein/e ArbeitnehmerIn, gemessen am mittleren Einkommen. Dieser fällt heuer auf den 8. Jänner und wird jährlich vom britischen Think-Tank „High Pay Centre“ berechnet. Kurz gesagt: Nach vier Arbeitstagen hat ein/e Konzern-ChefIn bereits so viel verdient, wie ein/e „durchschnittliche/r“ MitarbeiterIn in einem Jahr.
Der Abstand zwischen den mittleren Gehältern von MitarbeiterInnen und ManagerInnen wächst rasant. In den wichtigsten börsennotierten Unternehmen verdienten 2003 in Österreich Vorstände das 20-fache des mittleren Einkommens, 2015 war es das 51-fache, 2017 schon das 56-fache. Wie drastisch die Kluft zwischen Arm und Reich ist, zeigen außerdem von der Arbeiterkammer erhobene Daten: 2018 erhielten Vorstandsvorsitzende österreichischer Börsenunternehmen durchschnittlich 2,1 Millionen Euro im Jahr. Für diese Summe müssen ganzjährig Vollzeitbeschäftigte 42 Jahre lang arbeiten.[1]
Vorstandsgehälter an Einkommen der MitarbeiterInnen koppeln
„Hier muss endlich gehandelt werden. Der Erfolg von
Unternehmen liegt im Knowhow und der geistigen und körperlichen Arbeitskraft
der MitarbeiterInnen. Eine verpflichtende Kopplung der Vorstandsgehälter an die
Einkommen der Angestellten ist ein Ansatz“, fordert Landesparteivorsitzende
Birgit Gerstorfer. „Anzudenken wäre auch, dass Vorstände entlang nachhaltiger
Erfolgskriterien, wie z.B. Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, bezahlt werden. In
Zeiten, wo die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht und
sich’s die einen richten können, während die anderen von ihrem Gehalt nicht
mehr leben können, braucht es verbindliche Maßnahmen, um gegenzusteuern.“
[1] https://ooe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/verteilungsgerechtigkeit/einkommen/WSG_2019_Top_Managergagen_2018.pdf