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„Werde mit einem blauen Auge davonkommen“

20. Mai 2020

„Werde mit einem blauen Auge davonkommen“

Ein betroffener Gastronom spricht über die Konsequenzen der Corona-Krise.

Seit wenigen Tagen halten die Gastronomiebetriebe wieder offen. „Diejenigen, die es sich noch leisten können einen Neustart hinzulegen, stehen jedoch vor massiven finanziellen Problemen“, sagt Doris Margreiter, Präsidentin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV). Die geringen Summen, die über den Härtefall-Fond ausgezahlt werden, stünden in keiner Relation zu den Fixkosten der Restaurants, Bars & Co.  „Viele Menschen haben bereits am vergangenen Wochenende Solidarität bewiesen und die Lokale im Ort unterstützt“, so Margreiter. Aber einige Familien würden nun aufgrund von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit über ein geringeres Haushaltseinkommen verfügen und sich keinen Besuch im Wirtshaus leisten können. „Die öffentliche Hand ist gefordert, die Gastronomie wieder in Schwung zu bringen. Die Bundeshauptstadt macht es mit den Wiener Gastro-Gutscheinen vor.“

Einbruch des Umsatzes, zu geringe Hilfen & ungewisse Zukunft

„Ich persönlich werde mit einem blauen Auge davonkommen“, sagt Peter Wagnleithner, der eine JOSKO-Betriebskantine führt. Er sei glücklich über den Weitblick des Partnerunternehmens, das es ihm ermöglichte, bereits am 14. April wieder Essen auszuschenken. „Der Umsatz hat sich jedoch halbiert. Aufgrund von Kurzarbeit und Homeoffice. Aber auch die allgemeine Furcht vor dem Virus schlägt bei uns zu Buche.“ Nicht nur seine eigene Situation, sondern auch die der Kolleginnen und Kollegen in der Gastronomie mache ihm Sorgen: „Neben der Registrierkassenpflicht und vielen anderen Verordnungen werden der Branche immer wieder Stolpersteine vor die Füße geworfen.“ Zweifel habe er auch an den neuen steuerlichen Verordnungen. Dass die Senkung der Mehrwertsteuer auf nicht-alkoholische Getränke von 20 auf 10 Prozent die Liquidität der Betriebe sichern soll, sei weit entfernt von der Realität. „Der oö. Wirtesprecher Stockinger kann sich gern meine Buchhaltung ansehen und erklären, wie die Maßnahme meine Liquidität gewährleisten soll.“

„Bitte warten!“ heißt es in Sachen Unterstützung für die UnternehmerInnen. Vom ersten Härtefall-1000er habe Wagnleithner nichts bekommen. „Beim zweiten Durchgang, wo es angeblich 2.000 Euro gibt, habe ich 1.251,94 Euro erhalten. Schön und gut, aber welche offenen Posten soll ich als erstes begleichen? Löhne, Umsatzsteuer, SVS, GKK, Urlaubsgeld oder Lieferanten-Rechnungen?“, stellt der Unternehmer in den Raum. Darüber würde er beim Essen im Wirtshaus nachdenken. Denn für Wagnleithner steht fest: „Meine Kolleginnen und Kollegen brauchen das Geld genauso notwendig wie ich.“

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