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Jugendarbeitslosigkeit: Keine verlorene Generation zulassen!

2. Juni 2020

Jugendarbeitslosigkeit: Keine verlorene Generation zulassen!

Die Wirtschaftskrise hat zu einem Mangel an offenen Stellen und Ausbildungsplätzen geführt. Dem muss entschieden entgegengewirkt werden, um zu verhindern, dass durch Arbeits- und Perspektivlosigkeit eine verlorene „Generation Corona“ zurückgelassen wird.

Angesichts der insgesamt drastischen Lage am Arbeitsmarkt durch die Corona-Wirtschaftskrise ist der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit eine Herkulesaufgabe, für die es klare Konzepte braucht. Die Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer und der Bundesjugendvorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), Josef Rehberger, fordern deshalb ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um keine verlorene Generation zuzulassen.

Neben den Lehrstellensuchenden sind von der Jugendarbeitslosigkeit vor allem Menschen betroffen, die gerade ihre Lehre, die Matura oder das Studium abgeschlossen haben. Sie finden derzeit nur sehr schwer einen Arbeitsplatz. Hinzu kommen jene Gruppen, die ohnehin am Arbeitsmarkt benachteiligt sind und diejenigen, die in der Krise gekündigt wurden. Es ist im Moment nicht davon auszugehen, dass sich diese Lage rasch wieder ändert, eher wird davon ausgegangen, dass sich die Situation in den kommenden Monaten weiter verschärfen wird.

Mittel für überbetriebliche Lehre aufstocken

2018 wurden die Mittel für die überbetriebliche Lehre von ÖVP und FPÖ gekürzt. Außerdem gibt es nun, ebenfalls aufgrund von Kürzungen durch Schwarz-Blau, weniger Ausbildungsentschädigung. „Das war ein fataler Fehler und muss nun schleunigst rückgängig gemacht werden“, mahnt Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer. „Die überbetriebliche Lehre ist nun der Rettungsanker für all jene, die aufgrund der wirtschaftlichen Krise keinen Ausbildungsplatz bekommen.“ Die öffentliche Hand müsse dafür Sorge tragen, dass die Fachkräfte der Zukunft eine reale Chance bekommen. Sie für ein Jahr in einer Schule zu „parken“ hält Gerstorfer nicht für sinnvoll. Außerdem müsse vermieden werden, dass Jugendliche in Hilfstätigkeiten oder Berufe, die nicht ihren Eignungen entsprechen, gedrängt werden. Der Vorteil der überbetrieblichen Lehre, die durch das AMS abgewickelt wird, ist, dass im Falle einer Beruhigung der Wirtschaft in ein „reguläres“ Lehrverhältnis gewechselt werden kann. Völlig problemlos und unkompliziert. Eine weitere wichtige Maßnahme für jene Lehrlinge, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind, sei die Erhöhung der Mittel für die Lehrstellenförderung.

Corona-Notausbildungsfonds einrichten

Neben den notwendigen Mitteln für die überbetriebliche Ausbildung fordert die FSG-Jugend einen Corona-Notausbildungsfonds, um die heurige Ausbildungskatastrophe abfedern zu können. „Es ist wichtig, Betriebe zu unterstützen, damit sie weiterhin die Möglichkeit haben, Lehrlinge auszubilden“, sagt Rehberger. Derzeit werden in Österreich jährlich rund 140 Millionen Euro aus dem Insolvenz-Entgelt-Fonds an Lehrbetriebe nach dem Gießkannenprinzip ausgeschüttet. „Man kann davon ausgehen, dass im Zuge der Corona-Krise mehr Mittel notwendig sein werden“, schildert der FSG-Jugendvorsitzende. Deshalb fordert die Gewerkschaftsjugend mindestens eine Verdoppelung dieser Basisförderung, die vor allem Klein- und Mittelbetrieben zu Gute kommen soll. Gerade die Klein- und Mittelbetriebe sind das Rückgrat der Lehrlingsausbildung und sorgen für die Fachkräfte von morgen.

Unbedingt nötig wird auch eine Corona-Stiftung speziell für die 20- bis 25-Jährigen werden, die aktuell von Jugendarbeitslosigkeit betroffen sind. Ihnen soll das Nachholen eines Lehrabschlusses oder einer schulischen Ausbildung ermöglicht werden. „Gerade in schwierigen Zeiten müssen wir in die Ausbildung der Menschen investieren, damit sie die Chance bekommen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, stellt Gerstorfer klar. Bei der Erarbeitung von Stiftungsmodellen müssen die Sozialpartner unbedingt mit ins Boot geholt werden. „Die Gewerkschaften haben große Erfahrung, wie erfolgreiche Stiftungen gestaltet werden können, die arbeitslosen Menschen wieder eine Erfolgsperspektive geben.“ Die Kosten, die üblicherweise von den Unternehmen bei Implacement- und Outplacementstiftungen getragen werden, müssen durch das Land OÖ und das AMS getragen werden. „Wünschenswert wäre für uns, dass, die Stiftungsteilnehmer ein erhöhtes Weiterbildungsgeld erhalten von dem man auch leben kann. Es wird zusätzlich notwendig sein, finanzielle Unterstützungen des Landes zur Verfügung zu stellen, wie etwa einen Wohnzuschuss. Dafür werden wir eintreten“, sagt Rehberger.

Probleme enden nicht beim Kontostand

Um die Zukunftsängste der Jugendlichen weiß Josef Rehberger, Vorsitzender der PRO-GE-Jugend, bestens Bescheid. „Die Bundesregierung inszeniert sich fast täglich als Retter in der Not, aber gleichzeitig lässt sie die jungen Menschen im Stich.“ Es würde die Gefahr bestehen, eine „verlorene Generation“ zu produzieren. „Länder wie Griechenland oder Spanien sind warnende Beispiele schon aus der letzten Wirtschaftskrise. Wir müssen verhindern, dass junge Menschen in einen Strudel aus Angst und Perspektivenlosigkeit rutschen. Junge Menschen mit stabilen Beschäftigungsverhältnissen verdienen zehn bis 20 Prozent mehr als gleichaltrige, die nach der Pflichtschule immer wieder arbeitslos waren. Das wirkt sich auf ihr ganzes weiteres Leben – bis zur Pension – aus. Mit guten Ausbildungen sinkt die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden. Gerade in schwierigen Zeiten sind Investitionen in die Ausbildung der Schlüssel, um jungen Menschen eine langfristige Perspektive für ihre Zukunft zu bieten.“

Die Forderungen im Überblick:

» Aufstockung der Mittel für die überbetriebliche Lehre
und Erhöhung der Ausbildungsentschädigung
» Erweiterung der Stiftungsangebote sowie der
Qualifizierungsangebote unter Einbindung der Sozialpartner
» Erhöhung der Lehrstellenförderung
» Einrichtung eines Corona-Notausbildungsfonds

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