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„Spitalsbelegschaft braucht Entlastung! Besuche wieder einschränken”!

9. November 2020

„Spitalsbelegschaft braucht Entlastung! Besuche wieder einschränken”!

Sinnlos-Tests beenden, alle Kapazitäten nutzen! Druck auf Intenstivstationen erfordert dringend Überdenken der Strategie in Krankenhäusern

Vorbereitung auf erwartete schwierigere Herbstwelle mangelhaft! Die zunehmend enge Situation auf den Intensivstationen der oberösterreichischen Krankenhäuser erfordert dringend eine bessere Strategie: „Mich überrascht schon etwas, dass zwar aus der Situation im Frühjahr gelernt wurde, zugleich aber die erwarteten Erschwernisse einer Herbstwelle offenbar zu wenig in die Vorbereitungen eingeflossen sind“, meint heute der Gesundheitssprecher der SPÖ im oberösterreichischen Landtag, der Abgeordnete Peter Binder. Dieser Eindruck drängt sich für ihn auf, da im Frühjahr vom Gesundheitsminister abwärts alle Verantwortlichen erklärt haben, dass der Herbst und Winter mit der üblichen Grippewelle und anderen, die Viruserkrankung begünstigenden Begleiterscheinungen schwieriger würden, die Vorbereitungen sich jedoch auf das im Frühjahr Erlernte zu beschränken scheinen.

„Für mich ist beispielsweise nicht nachvollziehbar, warum man nach wie vor nicht alle vorhandenen Einrichtungen zur medizinischen Behandlung genutzt hat, um die Spitäler frühzeitig zu entlasten. Viele so genannte elektive Operationen hätten in Privatkliniken oder ambulant zu privaten Ärztezentren oder entsprechend ausgestatteten niedergelassenen Ärzten ausgelagert werden können. Dadurch hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern eine Verschnaufpause erhalten, und die Patientinnen und Patienten müssten nicht mit Schmerzen in der Hüfte oder Atembeschwerden wegen Nasenpolypen noch längere Wartezeiten als ohnehin leider üblich in Kauf nehmen“, meint Binder. Kein Verständnis hat Binder übrigens für die Jubelmeldung der oberösterreichischen Gesundheitsreferentin angesichts zweier zusätzlicher hausärztlicher Notdienste für Oberösterreich: „Die Hospitalisierungsrate in Oberösterreich ist überdurchschnittlich hoch, die niedergelassene Ärzteschaft wurde in den Vorbereitungsarbeiten offenbar einmal mehr zu wenig mitgedacht. Wer in Quarantäne ist, wird aufgefordert, bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes die Rettung zu rufen. Da wundert mich der Druck auf die Krankenhäuser nicht“; so der kürzlich ebenfalls betroffene Abgeordnete.

Die aktuelle Lage in den Spitälern würde auch eine andere Vorgehensweise in den Arbeitsabläufen erfordern: „Wenn selbst positive getestete MitarbeiterInnen zum Arbeiten benötigt werden, soferne sie keine Symptome aufweisen, was für mich nachvollziehbar ist, kann man sich die aufwändigen wöchentlichen Testungen eigentlich sparen. Wir sprechen hier immerhin von medizinisch geschultem Personal, das ohnehin weitgehend in Schutzausrüstungen oder mit Spezialmasken arbeitet und weiß, auf welche Symptome es zu achten hat“, meint Binder. „Umgekehrt fordern die nach wie möglichen Besuche in den Spitälern das Personal zusätzlich, sie stellen außerdem eine Ausbreitungsgefahr dar. Weitere Einschränkungen dieser Besuche erscheinen meiner Meinung nach notwendig, um diese Gefährdung einzudämmen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitsablauf zu entlasten. Wie im Frühjahr könnten Palliativ- und Kinderabteilungen selbstverständlich von diesen Einschränkungen weiter ausgenommen werden“, meint Binder.

Rascher müsse auch die Neuorganisation mit Notfallbetten gehen. „Mir wird berichtet, dass MitarbeiterInnen aus allen Bereichen in die Intensivstationen abgezogen würde und dort oftmals nicht handlungsfähig ist. Die bessere Trennung in intensitätsabhängige Unterbringung würde eine sinnvollere Personaleinteilung möglich machen“, meint Binder.

Abschließend hält SPÖ-Landtagsabgeordneter Peter Binder fest: „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen für ihren Einsatz. Mein Dank gilt auch den Verantwortlichen in der Landespolitik, der Krankenversicherung und bei den Krankenhausträgern, denen ich ein ehrliches Bemühen zuspreche. Trotzdem sehe ich Versäumnisse bei den Vorbereitungen über die Sommermonate, bei denen man sich offenbar mehr auf Schönwetter-Inszenierungen als auf Worst-Case-Szenarien eingestellt hat, diese Kritik trifft insbesondere das Gesundheitsministerium. Jetzt ist aber nicht die Zeit für Schuldzuweisungen, sondern für einen gemeinsamen Kraftakt zur Bewältigung der Krise. Die Zeit der Aufarbeitung, etwa des jahrelangen Ignorierens unsere Hinweise auf die dünne Personaldecke, wird nichtsdestotrotz kommen“, so Binder.

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