„Aktive Bildungspolitik muss endlich in den Mittelpunkt der Landesregierung“, stellt SPÖ-Vorsitzende Birgit Gerstorfer anlässlich der heutigen Pressekonferenz von LH-Stv. Christine Haberlander fest. Denn klar ist: Bildung ist das Fundament von gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Wohlstand. Dieses Fundament beginnt bei den Schulbauten selbst. „LehrerInnen und SchülerInnen leiden seit Jahrzehnten unter einem Schulsanierungsrucksack“, verweist Gerstorfer auf jüngste Zahlen aus dem Bildungsressort des Landes selbst: Jede dritte Schule im Land ist sanierungsbedürftig. Dieser Zustand ist einem Bildungsland unwürdig und muss daher vordringlich überwunden werden. Durch nachhaltige Aufwertung des Schulsanierungsbudgets ist der Schulsanierungsrucksack konsequent abzubauen. Soweit es aufgrund der finanziellen Situation der Gemeinden nicht anders möglich ist, müssen von Landesseite die nötigen Mittel (vor)finanziert werden.

Gute Luft für SchülerInnen und LehrerInnen

Wie wichtig die Innenausstattung und Raumaufteilung von Bildungseinrichtungen ist, ist nicht erst seit der Coronakrise bekannt. „In der Schule darf man nicht geizen“, fordert Gerstorfer fortschrittliche Konzepte wie zusätzliche Bewegungsräume, Bereiche für Kleingruppenunterricht und ordentliche Arbeitsplätze für Lehrkräfte. Für die Sozialdemokratie ist klar, dass auch die technischen Herausforderungen der Digitalisierung Investitionen erfordern. „Wo bleiben die Luftfilter?“, fragt die Sozialdemokratin nach rund eineinhalb Jahren Pandemie. Um einen sicheren Schulbesuch auch unter Corona-Rahmenbedingungen zu gewährleisten, sind generell möglichst alle schulischen Arbeits- und Aufenthaltsbereiche pandemiesicher (CO2-Melder, Virenluftfilter, etc.) zu gestalten.

Schulbuchaktion 2.0

„Was Kreisky einst für die Familien geleistet hat, müssen wir ihm heute gleichtun. Die Krise hat uns mehr als deutlich aufgezeigt, dass die Zeit für eine Schulbuchaktion 2.0 reif ist!“ so Gerstorfer. Das bedeute, dass alle Schülerinnen und Schüler ab der dritten Schulstufe einen kostenlosen Lernlaptop erhalten müssten. Das sorgt für Chancengleichheit.

Lehrkräftemangel beheben

Die hohe Zahl fachfremder Lehrkräfte – insbesondere in der Sekundarstufe 1 – ist dem schulischen Lernerfolg nicht dienlich. Vor allem in den von der Wirtschaft sehr geschätzten MINT-Fächern (Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik) herrscht in Oberösterreich ein relevanter Lehrkräftemangel.

So werden laut der jüngsten Anfragebeantwortung vom April 2021 25,8% der Chemiestunden von fachfremden Lehrkräften abgehalten, bei Physik sind es sogar 34,8% der Wochenstunden. Noch schlimmer ist es bei Informatik mit extremen 63,6% der Wochenstunden, die von fachfremden Lehrkräften unterrichtet werden. „Wenn Oberösterreich auf die Überholspur soll, müssen wir das auch in den Klassenzimmern ermöglichen!“, appelliert Gerstorfer, dass endlich eine vollumfassende LehrerInnenausbildung auch in Oberösterreich möglich wird.