Die Pflege von Angehörigen wird hauptsächlich von Frauen geleistet. Sie sind Leistungsträger der Gesellschaft und brauchen neben Geldleistungen echte Entlastung in Form von Angeboten wie Tagesbetreuungsplätzen oder Unterstützung durch mobile Dienste. Jetzt den pflegenden Angehörigen einen relativ kleinen Bonus zu geben, löst das Problem nicht.  Es braucht echte Entlastung in Form des Ausbaus von Tagesbetreuungsplätzen und mehr Unterstützung durch Mobile Dienste oder Modelle wie die der Anstellung betreuender Angehöriger, um die notwendige soziale Absicherung zu ermöglichen und Frauen vor Altersarmut zu schützen.

Leider versäumt es die schwarz-grüne Bundesregierung, die dringend notwendigen Reformschritte für eine bundesweite Pflegereform einzuleiten. Außer großen Ankündigungen ist bisher noch nichts geschehen. „Es gibt noch immer keine Klarheit, wie die Finanzierung der Pflege in Zukunft aussehen soll und auch keine Zielsteuerung über die zukünftige Verteilung der Aufgaben zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Ich erwarte mir, dass die sich die Bundesregierung rasch mit diesem so wichtigen Zukunftsthema auseinandersetzt und die seit langem angekündigten Reformschritte in die Wege leitet. Sonst verlieren wir wieder Monate und Jahre, in denen nichts getan wird, um dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken, Gehalt und Arbeitsbedingungen zu verbessern und eine Reform umzu­setzen, die diesen Namen auch verdient“, so Gerstorfer abschließend.