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Schule neu denken mit dem 6+3 Modell

1. September 2021

Schule neu denken mit dem 6+3 Modell

Birgit Gerstorfer hat kürzlich den Familien-Sommer-Plan präsentiert. Das Modell beruht auf der einfachen Formel „6+3“ – sechs Wochen Ferien und drei Wochen Sommerschule. Im Gegensatz zu der bereits bekannten Sommerschule haben die Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Platz für ihr Kind. Und der Unterricht findet am Schulstandort statt. Der Besuch der Sommerschule ist jedoch freiwillig.

„Die meisten Eltern haben gemeinsam zehn Wochen Urlaub. Da liegt es auf der Hand, dass die derzeit 14 Wochen Ferien übers Jahr verteilt ohne Hilfe der Großeltern, Sommercamps & Co. nicht zu überbrücken sind“, sagt Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer. Das 6+3 Modell entlaste aber nicht nur Eltern, sondern auch die Betriebe. Die Urlaube der Mitarbeiter*innen mit Kindern zu managen, sei eine Herkulesaufgabe für Unternehmen. „Und wenn es darum geht, die Stunden zu reduzieren, um die Kinderbetreuung zu gewährleisen, sind es in den meisten Fällen die Frauen, die den Kürzeren ziehen“, sagt Gerstorfer weiter. Wertvolle Arbeitskraft von Frauen, mit viel Expertise und Talenten liege demnach brach. Das sind Wissen und Kreativität, die der Arbeitsmarkt so dringend braucht.

Lehrer*innen haben sich gut ausgestatteten Arbeitsplatz verdient

Damit alle Kinder die beste Bildung erhalten können, braucht es aber nicht nur gute Rahmenbedingungen für die Schüler*innen und Familien, sondern auch für die Lehrer*innen. Denn, nur mit einem guten Arbeitsplatz können Pädagog*innen ihren Job bestmöglich ausüben. „In jedem Unternehmen ist es selbstverständlich, dass den Arbeitnehmer*innen ein Arbeitsplatz mit zeitgemäßen Werkzeugen wie Laptops und einer stabilen Internetverbindung zugeteilt wird. Das muss auch in den Schulen zum Status Quo werden“, so Gerstorfer. Künftig soll jede Lehrerin und jeder Lehrer einen Anspruch auf einen fixen Arbeitsplatz haben. Zudem soll in jedem Klassenraum ein Smartboard installiert werden. Außerdem ist eine stabile Internetverbindung zu gewährleisten. 

Nicht nur für die Eltern und die Schüler*innen hat sich die SPÖ mit dem 6+3 Modell einen Plan für mehr Flexibilität und Lebensqualität überlegt, sondern auch für die Lehrer*innen: In Zukunft soll das Lehrpersonal eine Woche Urlaub bekommen, die flexibel, außerhalb der Ferien, konsumiert werden kann. Denn, wir alle wissen, dass nicht alles im Leben planbar ist. „Um Schule neu zu denken und das System umzubauen, braucht es Flexibilität in beide Richtungen. Für die Familien sind es drei Wochen, in denen sie sich nicht um die Kinderbetreuung sorgen müssen. Und für die Lehrer*innen sind es individuell planbare Urlaubstage“, so Gerstorfer.

Bicek: „Müssen die Lehren der Krise ernst nehmen“

„Mit dem Modell von Birgit Gerstorfer und der SPÖ haben die Schüler*innen die Möglichkeit, Schule durch einen abwechslungsreichen Mix aus Unterricht, Sport, Spiel und Spaß auf eine neue Art zu erleben“, sagt der Direktor der Volksschule Linz-Ebelsberg, Franz Bicek. Es könne zum einen gezielt dort gefördert werden, wo es notwendig ist, aber auch durch Projektarbeiten, spannende Exkursionen und vielem mehr ein völlig neuer Start ins Schuljahr gestaltet werden. 

In Zusammenarbeit mit Studierenden, Freizeitpädagog*innen aber auch mit außerschulischen und regionalen Partnern sind völlig neue Schulkonzepte in den drei Wochen möglich, die schließlich auch in den herkömmlichen Unterricht übernommen werden könnten“, so Bicek. Eine gut durchdachte Sommerschule kann und muss mehr sein als eine auf Aufholen von möglichen Defiziten orientierte Reparaturmaßnahme.

„Die Krise hat wesentliche Herausforderung im Schulsystem sichtbar gemacht. Besonders im Bereich der Digitalisierung gibt es extremen Aufholbedarf“, sagt Bicek. Zum einen brauche es Endgeräte für die Schüler*innen als auch für die Lehrer*innen und zum anderen einheitliche Lernsoftware sowie Schulungen für jene Pädagog*innen, die sich noch unsicher im Umgang sind. Zudem braucht es für die Wartung und Instandhaltung der technischen Infrastruktur IT-Techniker*innen zusätzlich zum Lehrpersonal.  „Die Lehrkräfte geben ihr Bestes, um Inhalte zu vermitteln. Aber das Werkzeug dafür muss zur Verfügung gestellt werden.“ Dafür seien dringend höhere Investitionen in die Bildung notwendig.

Leutgeb: „Es wäre eine tolle Erfahrung und Chance“

Der SPÖ Familien-Sommer-Plan sieht vor, dass auch angehende Lehrer*innen in der Sommerschule unterrichten. Im Gegensatz zur derzeitigen Sommerschule, bekommen die Pädagog*innen einen fairen Lohn für ihre Arbeit bezahlt. „Für mich als angehender Lehrer ist das eine großartige Chance, um Erfahrungen zu sammeln und mich voll und ganz den Bedürfnissen der Schüler*innen zu widmen“, sagt Alexander Leutgeb, Student an der pädagogischen Hochschule und Johannes Kepler Universität in Linz. Derzeit ist er im achten Semester und studiert inklusive Pädagogik sowie Geschichte und politische Bildung. „Ich denke, dass sich viele angehende LehrerInnen für einen Job in der Sommerschule entscheiden werden“, zeigt sich Leutgeb zuversichtlich. Praxisstunden und ein Zuverdienst wären durchaus attraktiv für die Studierenden.

„Ich möchte Lehrer werden, weil ich den Kindern einen guten Start in ihr Leben ermöglichen möchte. Und das geht am besten mit Bildung“, sagt Leutgeb. In der Sommerschule nach dem 6+3 Modell sieht er eine Möglichkeit, für mehr Chancengleichheit zu sorgen.  Ihm sei es außerdem wichtig, dass auch beeinträchtigte Kinder am Sommer-Schulunterricht teilhaben und davon profitieren können. „Inklusion hört in den Ferien nicht auf, sondern muss immer mitgedacht werden“, so Leutgeb.

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