Utl.: Mahnungen der SPÖ wurden von Regierungskoalition sträflich missachtet

 
„Es ist wieder was passiert“ – fast könnte man der Kabarett-Größe Josef Hader folgen wollen, wären die Konsequenzen für die Menschen in einem der größten Bezirke Oberösterreichs nicht so fatal. Bereits vor Tagen hat die SPÖ darauf hingewiesen, dass die schwarz-blaue Regierungskoalition vor lauter Verhandeln über die Optimierung der Machtverteilung die Corona-Krise im Lande aus den Augen verliert.

„Einmal mehr fällt den Zuständigen nun nichts anderes ein, als in einem Bezirk Ausreisebeschränkungen zu verhängen“, kritisiert der Gesundheitssprecher der SPÖ im Landtag, Peter Binder. Man hätte früher und vielleicht mit gelinderen Mitteln agieren können. Auch die von der Regierungskoalition beabsichtigte neue Maskenregelung im Handel sieht Binder als Alibiaktion: „Es gibt nur eine Option: Impfen, Impfen Impfen“, sieht der SP-Gesundheitssprecher einen klaren Auftrag, was jetzt zu tun ist. „Die schwarz-blaue Regierung hat sich einmal mehr um dem Game-Changer herumgeschwindelt. Ich vermisse auch klare Aussagen gegenüber den verworrenen Thesen des Nationalratsabgeordneten Kickl, der meinte, die Geimpften seien nun für eine verschärfte vierte Welle verantwortlich. Das Gegenteil ist der Fall, wissen auch die Experten im Gesundheitsressort des Landes: würden die Impfanstrengungen intensiviert, hätten wir einen höheren Immunisierungsgrad und müssten nicht neuerlich große Teile der Bevölkerung einschränken“, meint Binder. Gesundheitsreferentin Haberlander ist nun gefordert, endlich massiv in die Impfbereitschaft der Bevölkerung zu investieren und auch ihren Koalitionspartner zu überzeugen, dass Impfen der einzig wahre Weg zur Normalisierung des Lebens in Oberösterreich ist: „Wir können natürlich warten, bis irgendwann alle einmal infiziert waren. Gescheit ist das angesichts der verfügbaren vernünftigen Alternative mit den Impfstoffen jedoch nicht“, so Binder abschließend.