Die hart erarbeitete Wohnung, das Auto, die Versorgung der Familie: Bei Verlust des Jobs steht all das auf dem Spiel. Besonders Langzeitarbeitslosigkeit ist existenzbedrohend. Damit Arbeitslosigkeit nicht zum Schicksalsschlag wird, braucht es eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent. Die SPÖ OÖ unterstreicht am Tag der Arbeitslosen ihre Forderung nach einer besseren Absicherung von Menschen, die ihren Job verloren haben.

„Es passiert schneller als man denkt, dass der Arbeitgeber Personal abbaut, die Firma Konkurs anmeldet oder man aus gesundheitlichen Gründen den erlernten Beruf nicht mehr ausüben kann. Ein starkes soziales Netz ist dann das Gebot der Stunde“, so Michael Lindner, gf. Parteivorsitzender angesichts des bevorstehenden Tages der Arbeitslosen am 30. April.

Arbeitslosengeld auf 70 Prozent erhöhen

Derzeit müssen arbeitslose Menschen mit der Hälfte ihres Einkommens leben. „Niemand kann seine Kinder mit einer halb gefüllten Jausenbox in die Schule schicken, nur die halbe Miete bezahlen oder nur jeden zweiten Tag die Heizung einschalten“, so Lindner. Das Arbeitslosengeld müsse umgehend auf 70 Prozent erhöht werden. Eine Studie[1] der Arbeiterkammer Oberösterreich belegte kürzlich: Wäre das Arbeitslosengeld 2020 von 55 auf 70 Prozent angehoben worden, wären fast 40.000 Menschen weniger armutsgefährdet gewesen, darunter 6.500 Kinder und Jugendliche. Von einer Erhöhung würden 80 Prozent der arbeitslosen Personen profitieren. 

Neben der Erhöhung der Nettoersatzrate drängt die SPÖ auf eine Anpassung des Familienzuschlages beim Arbeitslosengeld. Dieser wurde trotz steigender Kosten seit Jänner 2001, also seit 21 Jahren, nicht mehr erhöht. Er beträgt derzeit 97 Cent pro Tag pro Person.

Teuerungsstopp hilft besonders arbeitslosen Menschen

SPÖ und Grüne haben in der vergangenen Landtagssitzung ein Maßnahmenpaket gegen die Teuerung eingebracht. Leider wurde es von ÖVP und FPÖ verhindert. „Arbeitslose Menschen sind besonders bedroht, durch die zunehmende Teuerung in die Armut zu schlittern. Mit einer Erhöhung der Wohnbeihilfe und einem doppelten Heizkostenzuschuss könnte effektiv dagegen gesteuert werden“, sagt Lindner. „Fakt ist: Wir können Armut bekämpfen. Die Bundes- und Landesregierung muss es nur wollen“, so der gf. Parteivorsitzende abschließend.

[1] https://ooe.arbeiterkammer.at/service/presse/Hoeheres_Arbeitslosengeld_jetzt-.html