Die Verteilung der Flüchtlinge auf alle Bezirke wäre aus Sicht der SPÖ Oberösterreich der notwendige nächste Schritt gewesen, rasch zu handeln, das überfüllte Erstaufnahmezentrum Traiskirchen zu entlasten und die Zeltstädte umgehend abzubauen. „Menschen, die Schutz- und Hilfe suchend zu uns kommen, müssen auch menschenwürdig behandelt und vor allem untergebracht werden. Eine gerechte Verteilung der AsylwerberInnen in Unterkünfte in allen Bezirken wäre jedenfalls sinnvoll gewesen“, ist sich der SPÖ-Landesparteivorsitzende und Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer sicher. Zudem wären Bezirkshauptleute vielleicht mit einer anderen Einstellung auf Quartiersuche gegangen, da sie sich keiner Wahl stellen müssen.

Für Entholzer ist vor allem der niederösterreichische Landeshauptmann Pröll hauptverantwortlich dafür, dass die bundesweite Aufteilung auf die Bezirke nicht zustande gekommen ist. „Es ist ein menschenunwürdiges Doppelspiel, das Pröll hier treibt. Einerseits beklagt er sich über die Überfüllung des Erstaufnahmezentrums Traiskirchen, auf der anderen Seite verhindert er Maßnahmen, die rasch zu einer Entlastung führen würden. Das alles passiert auf dem Rücken der zu uns kommenden AsylwerberInnen und den hier lebenden Menschen und ist ein menschenunwürdiges Schauspiel“, so Entholzer, der vermutet, dass Pröll lieber 3000 AsylwerberInnen auf engstem Raum und zum Teil ohne Schlafplatz im roten Traiskirchen weiß, als sie zu je 150 Personen auf die niederösterreichischen Bezirke aufzuteilen. „Das würde in Traiskirchen mit einem Schlag zu einer menschenwürdigen Unterbringung führen.“

Wir bleiben weiter bei unserer Forderung nach einer fairen Unterbringung durch eine gerechte Verteilung auf alle Bezirke österreichweit. Massenlager und Zeltlager sind unserem Land unwürdig. Außerdem ist es dringend notwendig, die gesamte Diskussion rund um das Asyl-Thema rasch zu beruhigen.

Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer

Abschließend stellt Entholzer fest, dass diese menschenunwürdige Vorgehensweise des niederösterreichischen Landeshauptmannes tief auf die Zustände in der ÖVP blicken lässt, die sich gegen die Geisteshaltung eines Erwin Pröll nicht durchsetzen kann. „Einerseits fordert die ÖVP europäische Asyl-Quoten, verweigert aber für mich unverständlich eine österreichweite Verteilung auf die Regionen.“