Die Ankündigung von vorübergehenden Grenzkontrollen in Deutschland stellt die Europäische Union vor eine nie da gewesene Herausforderung: „Was wir erleben, sind Schicksalstage für Europa. Jetzt braucht es keine Schnellschüsse und schon gar nicht die billigen Parolen der Hetzer mit ihren Scheinlösungen. Was es jetzt braucht ist Verantwortung, Menschlichkeit und ein gemeinsames europäisches Handeln. Europa steht am Scheideweg. Nur das Finden einer gemeinsamen europäischen Lösung verhindert einen Rückfall in prä-europäische Zeiten. Nur wenn Europa dieser Herausforderung solidarisch und auf Basis der gemeinsamen europäischen Wertvorstellungen begegnet, können wir das Errichten von Mauern und Grenztürmen verhindern“, so der SPÖ Oberösterreich Vorsitzende, Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer in einer ersten Reaktion auf die Einführung temporärer Grenzkontrollen in Deutschland.

Menschen, die vor Krieg und Barbarei fliehen, lassen sich auch durch Mauern und Zwangsgewalt nicht aufhalten.

Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer

„In mehreren Gesprächen mit Mitgliedern der Bundesregierung habe ich bereits klar und deutlich gesagt, dass der Druck auf jene europäischen Nachbarn, die sich gegen eine solidarische Lösung stellen, erhöht werden muss. Vom geplanten Zusammentreffen der Regierungsspitzen Österreichs und Deutschlands am kommenden Dienstag erwarte ich eine klare Strategie, um geeignete Druckmittel koordiniert zur Anwendung zu bringen. Klar ist nämlich auch: Menschen, die vor Krieg und Barbarei fliehen, lassen sich auch durch Mauern und Zwangsgewalt nicht aufhalten. Die Beispiele Ungarns und Mazedoniens beweisen das eindeutig. Dieser Weg führt unmittelbar dazu, dass wir unsere europäischen Werte zu Grabe tragen. Nur mit einer solidarischen Lösung wird Europa auch diese Krise meistern und gestärkt daraus hervorgehen“, schließt LH-Stv. Reinhold Entholzer mit einem eindringlichen Appell: „Nun ist es an der Zeit, das europäische Versprechen einer Solidarunion wahr zu machen. Nur so hat unser gemeinsames Europa eine Chance!“