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Kostenlose Bildung. Von Anfang an!

5. September 2019

Kostenlose Bildung. Von Anfang an!

Der Kindergarten als Grundlage für einen besseren Start ins Bildungsleben

„Sehen wir den Kindergarten endlich als das, was er ist: Als Ort ganzheitlicher Bildung. Jemandem den Zugang zu verwehren, bedeutet einen schwierigeren Start in die Schule.“ Petra Müllner

Kinder, die mindestens 2 Jahre in einer elementarpädagogischen Einrichtung betreut wurden, schneiden bei der PISA-Studie besser ab. Wer den Kindergarten mehrere Jahre besucht, hat einen einfacheren Start ins Bildungsleben und kann sich in der Schule besser orientieren.

Die im Frühjahr 2019 beschlossene Umbenennung des „oberösterreichischen Kinderbetreuungsgesetzes“ in „oberösterreichisches Kinderbildungsgesetz“ allein bringt keine Verbesserung für die Kinder mit sich. „Entscheidend ist vielmehr wieviel Zeit eine Pädagogin für die einzelnen Kinder hat“, so Landtagsabgeordnete Petra Müllner, Sprecherin für Kinder, Jugend und Familie.

„Das Land bestimmt durch das Förderkorsett über die Möglichkeiten der Gemeinden und Kindergartenträger. Wenn also im Gesetz nur eine Fachkraft für eine Kindergarten-Gruppe mit 25 Kindern vorgeschrieben ist, dann können viele Gemeinden gar kein zusätzliches Personal freiwillig zur Verfügung stellen. Da wird qualitative Bildungsarbeit schwierig“, argumentiert Müllner. „Bildung beginnt lange vor Eintritt in die Schule. Der Kindergarten ist ein Ort ganzheitlicher Bildung, der endlich als solcher behandelt werden muss.“

25 Kinder pro Hortpädagog_in sind zu viel. Mit der gesetzlichen Änderung bei den Gruppengrößen vor eineinhalb Jahren müssen Eltern für schlechtere Rahmenbedingungen auch noch zahlen. Wenn wir Oberösterreich als Bildungsland der Zukunft sehen wollen, braucht es für den ersten Ort ganzheitlicher Bildung außerhalb des Elternhauses, den unsere Kinder besuchen, besonders gute Rahmenbedingungen.

Bildungs-3-Schritt

Eltern wissen, was gut und wichtig für ihre Kinder ist. „Es liegt an der Politik, Familien mit entsprechenden Rahmenbedingungen zu unterstützen, um ihren Kindern die optimalen Chancen zu bieten. Dazu gehören angemessene Betreuungsschlüssel, attraktive Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung der Pädagog_innen und einen verpflichtenden Bildungsrahmenplan auf Bundesebene“, fordert Petra Müllner.

Schritt 1…Betreuungsschlüssel radikal verbessern: 25 Kinder auf eine_n Pädagog_in sind zu viel. Es braucht mehr pädagogisches Personal, um die Qualität zu gewährleisten. Teilweise müssen Gruppen von Helfer_innen geführt oder können im Herbst gar nicht geöffnet werden.

Schritt 2…attraktive Arbeitsbedingungen & bessere Bezahlung: Wenn nur 2 von 30 BAFEP-Absolvent_innen in den Beruf gehen, läuft grundlegend etwas falsch.

Schritt 3…ein verpflichtender Bildungsrahmenplan für Kinderbildungseinrichtungen: Sprachförderung, soziales Lernen, Vermittlung ethischer Grundlagen – die Aufgaben von Kindergärten als Kinderbildungseinrichtungen sind vielfältig. Ein Bildungsrahmenplan existiert seit zehn Jahren als Empfehlung und muss bundesweit endlich verbindlich werden.

Kinder und Jugendlichen den Schlüssel zur Selbstbestimmung in die Hand geben

„Wenn wir hinnehmen, dass Chancen und Zugang zu Bildung so ungleich verteilt bleiben, produzieren wir als Gesellschaft Kinder und Jugendliche, die sich immer abgehängt fühlen werden. Das ist ungerecht und zerstört die Zukunft unserer Kinder und damit unser aller Zukunft.“ Eva-Maria Holzleitner

Bildung wird in Österreich in überdurchschnittlichem Maß vererbt und der soziale Aufstieg ist für Kinder und Jugendliche aus sozial und finanziell schlechter gestellten Familien enorm schwierig.

Neben dem formalen Bildungsgrad der Eltern und dem Haushaltseinkommen spielen auch noch andere Voraussetzungen eine Rolle: Etwa der Zugang zu „Instrumenten“ des Lernens wie Bücher und Zeitungen, Computer und Internetanschluss im Haushalt.

Laut OECD schneidet Österreich im Vergleich mit anderen Industrienationen unterdurchschnittlich ab. Die Leistungen hängen stärker vom jeweiligen sozialen und finanziellen Hintergrund ab.

„Bildungs- und Ausbildungschancen für unsere Kinder und Jugendlichen dürfen niemals vom Geldbörsel der Eltern abhängig sein“, ist Nationalratsabgeordnete und Spitzenkandidatin Eva-Maria Holzleitner überzeugt. „Bildung ist der Schlüssel zu Selbstbestimmtheit und Selbstbewusstsein und es ist unsere Aufgabe, allen Kindern diesen Schlüssel in die Hand zu geben.“

Schieflagen begradigen

„Wir schließen gewisse Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von vornherein von der Chance auf ein besseres Leben aus, wenn gute Qualität in Bildung und Ausbildung mit hohen Kosten für die Familien verbunden sind. Um das Tor zu Gleichstellung und Beteiligung aufzuschließen, braucht es ein Bündel an Maßnahmen. Das Fundament ist der kostenlose Zugang zu Bildungseinrichtungen: Vom Kindergarten bis zur Hochschule“, beschreibt die Kinder- und Jugendsprecherin im Nationalrat Eva-Maria Holzleitner den Ansatz der SPÖ.

Wie können wir diese Gleichstellung in den Bildungschancen erreichen?

Offensive für echte Wahlfreiheit

„Die schwarzblaue Kinderbetreuungsoffensive lautet: Eltern im Stich lassen. Wir setzen eine Offensive für echte Wahlfreiheit dagegen: Öffnungszeiten ans reale Leben der Familien anpassen und in Kinderbildungseinrichtungen investieren statt in Herdprämien.“ Birgit Gerstorfer

Die Einführung der kostenpflichtigen Nachmittagsbetreuung durch Schwarzblau hat ihre Spuren hinterlassen: Oberösterreich liegt bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren auf dem vorletzten Platz im Österreichvergleich. Eine Reihe von Ganztageskindergärten wurde zu Halbtageskindergärten mit Öffnungszeiten von weniger als 6 Stunden täglich.

Während in der Stadt Linz Krippen durchschnittlich 10,1 Stunden pro Tag geöffnet haben, sind es in den Bezirken Ried i. Innkreis und Rohrbach gerade einmal 6,4 Stunden pro Tag. Bei den Kindergärten sind es 10 Stunden in der Stadt Linz, im Bezirk Schärding im Schnitt um drei Stunden weniger.

„Krabbelstuben und Kindergärten sind wichtige erste Stationen in einer Bildungsbiografie: Vom sozialen Lernen bis hin zum Spracherwerb und dem Kontakt mit Gleichaltrigen. Dass Kinder in der einen Gemeinde mehr Zugang zu diesem Angebot bekommen, während anderswo dieses Angebot nicht besteht oder sogar reduziert wird, nimmt Kindern Chancen auf gemeinsames Lernen und den Eltern die Wahlfreiheit“, so die SPÖ-Landesparteivorsitzende.

Oberösterreich konnte die Betreuungsquote bei den Kindern unter drei Jahren immer noch nicht ausreichend ausbauen. Sie liegt derzeit bei 16,5 Prozent. Von einer Kinderbetreuungsoffensive sind wir in Oberösterreich weit entfernt.

Ganztägige Kinderbetreuung und ein Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz würden Familien tatsächliche Wahlfreiheit ermöglichen. „Wenn direkt nach der Geburt eines Kindes das erste die Anmeldung für die Krabbelstube ist und man als Eltern nicht einmal dann sicher sein kann, ob man einen Platz bekommt, ist das eine Offensive in die falsche Richtung“, spricht Birgit Gerstorfer den Alltag vieler betroffener Eltern an.

Familien – darunter besonders Alleinerziehende – sind gefangen in einem Henne-Ei-Problem: Einen Krabbelstubenplatz gibt’s nur mit Job, einen Job zu finden ohne Krabbelstubenplatz ist so gut wie unmöglich. Hier werden die Eltern komplett alleingelassen.

Eine Offensive, die den Namen verdient…

Offensive „Betreuungsgarantie“: Ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gibt Eltern Sicherheit und die Möglichkeit vorauszuplanen.

Offensive „Lernen braucht Zeit – Lernorte angemessene Öffnungszeiten“: Eine Ausweitung der Öffnungszeiten, die sich mit den Arbeitszeiten der Eltern vereinbaren lassen, schafft echte Wahlfreiheit.

Offensive „In Lernorte investieren statt in eine Herdprämie“: Der schwarzblaue „Kinderbetreuungsbonus“ schlug 2018 mit rund 2,3 Millionen Euro zu Buche. Anstatt sich für die schlechte Kinderbetreuungssituation in OÖ freizukaufen, worunter in erster Linie Frauen zu leiden haben, soll dieser Betrag direkt in den Ausbau der Kinderbetreuung für alle investiert werden.

… und allen nützt!

Den Eltern: Nutzen entsteht durch die längeren Öffnungszeiten der Kindergärten. Die in hohem Maß im Moment Teilzeit arbeitenden Frauen bekommen die Möglichkeit Vollzeit zu arbeiten.

Dem Personal: Qualitätsverbesserungsmaßnahmen bedeuten eine Aufstockung beim Personal und ergibt zusätzlich Kaufkraft Gehälter auch zusätzliche Kaufkraft.

Den Kindern: Sie bekommen einen optimalen Einstieg ins Lernen, in neue Sozialkontakte und Wertevermittlung.

Den Unternehmen: Indirekter Nutzen entsteht durch zusätzliche Wertschöpfungseffekte als Folge der zusätzlichen Kaufkraft des Kindergartenpersonals und der Eltern.

Der öffentlichen Hand: Direkter Nutzen entsteht durch zusätzliche Steuern und Sozialversicherungseinnahmen von zusätzlichen Einkommen des Personals und der Eltern. Durch die besseren Zukunftschancen für Kinder in qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungseinrichtungen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer besseren Ausbildung und folglich geringerer Gesundheitskosten und einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Arbeitslosigkeit.

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